Die geplante Veranstaltung “Besuch aus Nicaragua - Die Fair Trade Zone stellt sich vor“ am kommenden Freitag, 11. Juni, im Info-Café Anna & Arthur fällt aus.

Lüneburg. Den ehemaligen Mitarbeiterinnen einer Textilfabrik wurde die Ausreise verweigert.

Maria Elena Medina Vallejos und Sulema Mena de Gonzalés hatten bis 2001 in Nicaragua unter menschenverachtenden Arbeitsbedingungen in großen Textilfabriken gearbeitet und in den vergangenen Jahren in Eigenregie eine Textilproduktion aufgebaut. Auf einer Deutschland-Tour wollten sie von ihren Erfahrungen und ihrer Frauenkooperative "Nueva Vida Fair Trade Zone" berichten.

Schon seit dem 30. Mai sitzen die Frauen aber offenbar in San José in Costa Rica fest. Die spanische Fluggesellschaft Iberia hatte beiden unterstellt, illegal einwandern zu wollen. Iberia verbot ihnen daraufhin, an Bord des gebuchten Fluges nach Madrid zu gehen.

Die Gruppe "Globalisierung und Konsum" des Lüneburger Heinrich-Böll-Hauses hatte den geplanten Vortrag in Lüneburg mit organisiert. Sie kritisiert, die Fluggesellschaft begründe ihre Entscheidung einzig mit der Tatsache, dass Vallejos und Gonzalés mit dem Bus von Nicaragua nach Costa Rica eingereist waren. "Das ist eine absurde Begründung", sagt Wiebke Langreder von "Globalisierung und Konsum".

Der Botschafter Costa Ricas in Nicaragua, bei dem sich die Mitglieder der Kooperative vor Antritt ihrer Reise erkundigt hätten, habe das Busticket als vollkommen ausreichendes Dokument angesehen.

Die Organisatoren der Rundreise, darunter neben der Gruppe "Globalisierung und Konsum" auch das "Netzwerk Kritische Masse" und Janun e.V., bedauern den Ausfall der Veranstaltung. Über eine kurzfristige Änderung des Veranstaltungsprogramms machten die Veranstalter keine Angaben.