Keiner der Schulleiter von Haupt- und Realschule am Schulzentrum in Scharnebeck kann und will sich in die Angelegenheiten des Kultusministeriums einmischen.

Allerdings ist es ihnen durchaus erlaubt, ihre Erfahrung aus Sicht der beteiligten Schulen kundzutun.

Seit zwei Jahren erlebt das bis 2008 arg gebeutelte Schulzentrum nun einen Aufschwung. Gab es vormals eine strikte Trennung zwischen den Schulen, gezogen vom ehemaligen Schulleiter des Gymnasiums, ist die Ausgrenzung vermeintlich schwächerer Schüler längst Vergangenheit.

Nach und nach sind Mauern gefallen. Die Rektoren von Haupt- und Realschule wissen um die Stärke, die Schulleiter Thomas Müller einbringt. Was die übergreifende Zusammenarbeit betrifft, ist es ihm gelungen, verschlossene Türen und Herzen der Kollegen zu öffnen. Schulübergreifend entwickeln sich erfreuliche Projekte, die der Abgrenzung der Schüler untereinander entgegenwirken.

Seit langem wird nun ein Zeichen aus dem Ministerium erwartet. Auf zwei Jahre war die Stelle des kommissarischen Schulleiters begrenzt, jetzt geht sie ins dritte Jahr. Eine Planstelle ist nicht frei, weil sie der Ex-Schulleiter besetzt hält. Statt eine neue zu schaffen, lässt man den kommissarischen Schulleiter anscheinend lieber im Ungewissen. Auf den Mann, der sich um die Neupositionierung der Schule und des Schulzentrum verdient gemacht, sollte man nicht verzichten. Auch ein Schulleiter bedarf der Fürsorge und Motivation.

Das gilt ebenso für die kommissarische Hauptschulleiterin Gertrud Lange. Es wäre nur folgerichtig, sie als Konrektorin einzusetzen, so könnte sie sich weiterhin für die Belange ihrer Hauptschüler stark machen. Solch engagierten und anerkannten Pädagogen an ihren Plätzen keine Perspektive zu bieten, wäre fatal und ungerecht.