Das Szenario einer überalterten Gesellschaft ist kein Gedankenspiel.

Eine der ältesten Bevölkerungen der Welt werden wir bereits in 20 Jahren haben. Entsprechend düster sind die Voraussagen professioneller Auguren: Überfüllte Seniorenheime, explodierende Krankenkassenprämien, immer weniger Arbeitsfähige stehen einem Heer von Rentner gegenüber.

Zweifellos Prognosen, die unsere Lust am Leben gewaltig trüben könnten. Statt zu jammern und in Panikmache zu verfallen gilt es aber, den Blick auf Realitäten zu richten, die gern übersehen werden.

Wie wird "alt" definiert? Über 65 Jahre und nicht mehr erwerbsfähig. Doch immer weniger Senioren sind dann geistig oder körperlich ausgebrannt. Eher fehlt es ihnen an Möglichkeiten, ihre noch vorhandene Produktivität und Kreativität auszuleben.

Denn das Leistungspotential der "Alten" ist gewaltig. Um so mehr gilt für die Gesellschaft, die Fähigkeiten erfahrener und kluger Senioren zu nutzen. Damit ist nicht gesagt, dass sie jungen Menschen die Arbeit wegnehmen. Dies Argument zieht schon deshalb nicht, weil Arbeitskräfte in Zukunft ein knappes Gut sein werden. Ein Problem, für das es noch keine Lösung gibt.

Auch im Pflegebereich wird sich dieser Mangel deutlich bemerkbar machen. Da eröffnet das aktuelle Lüneburger Forschungsprojekt neue Perspektiven. Intelligente Technik wird schon bald Routinearbeiten übernehmen und Freiräume für die so dringend notwendige zuwendende Betreuung schaffen.

So kann die demographische Entwicklung zu einem Motor für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung werden, sowie neue Exportchancen eröffnen - zum Wohle alter und junger Menschen.