Stadt und Landkreis Lüneburg haben Lehren aus der Vergangenheit gezogen.

Deshalb ließen sie von Experten überprüfen, ob brachliegende Bahnstrecken noch eine wirtschaftlich verträgliche und verantwortbare Zukunft haben. Das war in Niedersachsen nicht immer so. Allzu oft wurden Bahnstrecken einfach platt gemacht, weil sie in Zeiten des wachsenden Individualverkehrs an Bedeutung verloren hatten. Deshalb klaffen heute viele Löcher in der Infrastruktur.

Inzwischen könnten einstige Bahnlinien wieder gut gebraucht werden, weil in der Verkehrspolitik ein Umdenken einsetzt, erzwungen durch volle Straßen und den immer wichtiger werdenden Klimaschutz. Doch die Strecken sind für immer von der Landkarte verschwunden, demontiert oder verrottet. Hoffentlich lässt sich das für Elbe- und Heidebahn verhindern und es rollen eines Tages gut gefüllte Touristenzüge nach Bleckede und beladene Güterwaggons ins Industriegebiet Lüneburg-Süd.

Allerdings ist der Weg dahin sehr teuer. Die gute Nachricht der Gutachter ist, dass die Strecken eine Zukunft haben. Aber der Preis ist sehr hoch. Mehrere Millionen Euro für die Sanierung maroder Bahngleise in Zeiten leerer öffentlicher Kassen aufzubringen, ist eine Herkulesaufgabe und wohl kaum machbar.

Die Politiker in Stadt und Landkreis werden den Strecken an die Elbe und in die Heide nur neues Leben einhauchen, wenn Geldgeber gefunden werden. Fraglich ist jedoch, ob der Ansatz der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsfreunde wirtschaftlich und politisch funktioniert, Ein-Euro-Kräfte für die Bauunterhaltung der Strecke Lüneburg-Bleckede einzusetzen.

Wichtiger und richtig ist es, die Privatwirtschaft davon zu überzeugen, dass sie investiert, weil der Weiterbetrieb der Bahnstrecken Vorteile bringt. Ein erster Schritt wäre, die Unternehmen im Industriegebiet Lüneburg-Süd schnell mit ins Boot zu holen.