Vielen Anwohnern muss der Atem gestockt haben, als sie vor einigen Monaten von den Plänen hörten, die jetzt Stück für Stück wieder zu Grabe getragen werden: Bebauung des Landschaftsschutzgebietes Tiergartenkamp, Ausbau der Ostumgehung zur Autobahn A 39 und Erweiterung des Lüneburger Hafens sowie Intensivierung des Flugbetriebes an der Zeppelinstraße - das waren dicke Brocken für die Menschen, die im Osten des Stadtgebietes leben.

Eines ist inzwischen sicher: Der Tiergartenkamp wird Landschaftsschutzgebiet bleiben. Eine tapfere Bürgerinitiative hat für den Erhalt der Idylle gekämpft und wurde für ihr bürgerliches Engagement belohnt.

Nun kamen auch die Pläne für den Ausbau des Industriehafens am Bilmer Berg noch einmal auf den Tisch - und wurden zurechtgestutzt. Der Ausbau des Industriehafens soll nur noch scheibchenweise und angepasst an den Bedarf erfolgen. Ein Bedarf, den es bis dato schlicht und einfach nicht gab.

Ein Investor, der das ändern könnte, fehlt seit Jahren. Das zu ändern, wird nicht einfach sein: Auch in Lauenburg und Uelzen träumt man von Containern, die per Schiff anlanden. Konkurrenz gibt es an der Elbe und am Kanal bereits genug, und die Flaute im Hamburger Hafen hat gezeigt, dass auch hier unbegrenztes Wachstum auf Dauer nicht zu erwarten ist.

Die Finanzknappheit der Kommunen wird noch so manchen Blütentraum der Planer einen Strich durch die Rechnung machen. Und das ist gut so: Auf dem Boden der Tatsachen lebt es sich solider.