Seit Monaten wird in Hamburg und Niedersachsen über einen Antrag der Hamburger Wasserwerke gestritten, der die Erhöhung von Fördermengen von Grundwasser in der Nordheide vorsieht.

Hannover/Lüneburg. Im Umweltausschuss des niedersächsischen Landtags fand unlängst eine Anhörung der Verbände statt unter anderem zu einem Antrag der niedersächsischen Grünen-Fraktion. Mit dem Antrag verfolgen die Grünen das Anliegen einer zeitlichen und mengenmäßigen Beschränkung für die künftige Förderung.

Miriam Staudte, Mitglied Landtags und Lüneburger Kreistagsabgeordnete sagt: "Wir brauchen einen Reduzierung der beantragten Fördermenge und der Laufzeit: Im sensiblen Grundwasserkörper der Heide muss die Vertragslaufzeit von 30 auf 10 Jahre beschränkt werden." Die Grünen begrüßen, dass die Vertreter von "Hamburg Wasser" in diesem Punkt Diskussionsbereitschaft signalisierten.

Das jedoch reiche nicht aus. "Die heutige Forderung der betroffenen niedersächsischen Kommunen bezüglich der Folgeschäden eine Beweislastumkehr einzuführen, ist der konsequenteste Weg." Auch müsse geprüft werden, ob die Bewässerung der Parkanlagen - immerhin der drittgrößte Posten in Hamburg- nicht künftig stärker - durch Hamburger Oberflächenwasser statt durch kostbares Grundwasser aus der Heide gedeckt werden können.

Staudte fordert deutlich Signale von Hamburg. "Wenn die Antragsteller nicht nachbessern, wird es zu Gerichtsverfahren kommen - das wurde in der Anhörung deutlich." Rechtsgutachten hatten ergeben, dass im Antrag von "Hamburg Wasser" wichtige Aspekte wie die lückenlose Berücksichtigung von Schutzgebieten für die Natur, wie sie von der internationalen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien vorgegeben sind, fehlen. Auch müsse als Vergleich für künftige Veränderungen die Zeit vor der ersten Förderung 1974 genommen werden.

Darüber hinaus fordern die Grünen, den Wasserpfennig zu erhöhen.