Sie haben lange geschwiegen, die Lehrenden an der Leuphana. Dabei sind sie es, die die Nöte ihrer Studenten täglich hautnah spüren: Das Aus für den Fachbereich Sozialwesen, die Unterversorgung mit Dozenten bei den Pädagogen, die Entmachtung der Hochschulgremien - das alles brach über Lehrende und Lernende herein.

Geschimpft aber wurde im Dozentenkreis meistens nur hinter vorgehaltener Hand. Jetzt haben erstmals Hochschullehrer den Mut gefunden, als Gremium öffentlich aufzustehen gegen das, was sie die Entdemokratisierung von Leuphana nennen. Immer weniger Mitwirkung ist erlaubt. Und wenn sie stattfindet, ist sie auf Anhörungen und Stellungnahmen beschränkt - und bleibt oft genug folgenlos. Die Universität wird zur Wissenschaftsmaschinerie, aalglatt, effizient und von Sponsoren ferngesteuert. Ob auf diese Weise die Akademiker produziert werden, die unsere Gesellschaft braucht, darf bezweifelt werden.