Die Vorboten des Fachkräftemangels zeichnen sich ab: Für die unmittelbare Zukunft erwartet der Deutsche Industrie- und Handelkammertag (DIHK) auch im Norden einen ausgeprägten Bewerbermangel bei den Ausbildungsplätzen der Industrie und des Handels.

Lüneburg/Berlin. "Die demografische Trendwende schlägt voll auf den Ausbildungsmarkt durch", sagt Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK.

Nicht die Lehrstellen, sondern geeignete Bewerber werden in Zukunft knapp. "Das bedeutet zum einen, dass die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz trotz noch immer schwieriger wirtschaftlicher Situation gut sind. Diese Entwicklung führt andererseits zu wachsenden Schwierigkeiten der Unternehmen, ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern", erklärt Wansleben.

Ein großes Problem sei in diesem Zusammenhang die immer noch mangelnde Ausbildungsreife vieler Schulabgänger: "Etliche Betriebe organisieren inzwischen eine eigene Nachhilfe für ihre Auszubildenden", sagt Martin Wansleben.

Wie eine Umfrage des DIHK unter mehr als 15 000 Unternehmen bundesweit ergab, wollen 15 Prozent der Betriebe in Zukunft ihre Ausbildungsbemühungen verstärken, um dem Fachkräftemangel im eigenen Unternehmen vorzubeugen.

Doch viele Unternehmen beklagen bereits jetzt neben unzureichenden schulischen Qualifikationen auch mangelnde persönliche und soziale Kompetenzen bei den Ausbildungsplatzbewerbern. "Hier ist auch das Engagement der Eltern gefragt, damit ihre Kinder in Schule und Ausbildung erfolgreich sein können", sagt Wansleben.