Als “kalkulierte Verzögerung“ bezeichnet die grüne Landtagsabgeordnete Miriam Staudte aus Scharnebeck, dass der jüngste Zwischenfall im Atomkraftwerk Krümmel erst am Mittwoch an die Atomaufsicht gemeldet wurde, obwohl er schon vergangenen Freitag bekannt gewesen sei.

Lüneburg. "Es wurde von Vattenfall bewusst verzögert, damit das Leck an der Kühlpumpe in den aktuellen Debatten in den Landtagen von Schleswig-Holstein und Niedersachsen nicht thematisiert werden konnte." Das hätte Vattenfall den Rest gegeben, meint sie. "Wir lagen mit unserem Antrag, Krümmel endgültig stillzulegen, genau richtig."

Unterdessen kritisiert die Lüneburger SPD-Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers die niedersächsischen Regierungsfraktionen. "CDU und FDP haben im Landtag ihre Pro-Atomkraft-Politik fortgesetzt", sagt sie. Denn ein Antrag an die Landesregierung, sich auf Bundesebene und gegenüber dem benachbarten Schleswig-Holstein dafür einzusetzen, dass das Atomkraftwerk Krümmel für immer abgeschaltet bleibt, hätten beide Fraktionen mit der Begründung abgetan, sie seien nicht zuständig, moniert die Sozialdemokratin.