Keine Auswirkungen auf die Stadtteilarbeit in Kaltenmoor wird der Entschluss des Hildesheimer Bischofs Norbert Trelle haben, dass Abendmahl im ökumenischen Gemeindezentrum St. Stephanus an Ostern nicht mehr wie gewohnt gemeinsam einzunehmen.

Lüneburg. Das sagte Trelle gestern auf Nachfrage der Rundschau.

"Die evangelische und katholische Kirche trennt noch immer ein unterschiedliches Verständnis von Abendmahl beziehungsweise Eucharistiefeier", erklärte Trelle. Das gemeinsame Feiern - wie bislang an Ostern in St. Stephanus praktiziert - "würde die Unterschiede verwischen".

Wie berichtet, hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) die Entscheidung des Bischofs scharf kritisiert. Sie gefährde "nicht nur die Stadtteilarbeit in Kaltenmoor, sondern die Ökumene in der ganzen Stadt".

Auf diese herbe Kritik Mädges erwiderte Bischof Trelle wörtlich: "Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des ökumenischen Gemeindezentrums in St. Stephanus leisten hervorragende Arbeit in ihrem Stadtteil." Ökumene bedeute jedoch "weit mehr als das gemeinsame Feiern von ökumenischen Gottesdiensten".

So gehe es in beiden Religionen um die gleichen Themen, zum Beispiel die "Integration von Menschen aller Herkunftsländer und Religionen, wie das gerade in Lüneburg-Kaltenmoor in lobenswerter Weise geschieht". Die Gemeinsamkeiten seien "durch den Kompromiss zur Osternachtsfeier in St. Stephanus [...] nicht gefährdet". Zudem kündigte Trelle an, mit Oberbürgermeister Mädge zu telefonieren, "um entstandene Missverständnisse auszuräumen".