Zunächst: Es waren die Minister Trittin und Gabriel, in deren Verantwortung die Endlagersuche seit dem Moratorium in Gorleben zehn Jahre nicht vorangekommen ist.

Deshalb müssen Grüne und SPD aufpassen, dass ihnen ihre aktuelle Kritik nicht als Bumerang um die eigenen Ohren fliegt. Dennoch ist die Ankündigung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen, die Erkundung fortzusetzen, ein Schlag ins Gesicht für die Region. Die wehrt sich seit mehr als 30 Jahren gegen ein Endlager im Salzstock, der zudem von Experten und dem Bundesamt für Strahlenschutz als ungeeignet für ein Atomendlager bewertet wird.

"Transparent, ergebnisoffen und unideologisch" soll weiter erkundet werden, sagt Röttgen, ohne die dafür nötigen Voraussetzungen zu erfüllen. Nicht nur, dass er nach keinem alternativen Standort suchen lässt. Er übergeht auch die Tatsache, dass Gorleben zwar einst politisch als Standort auserkoren wurde, jedoch ohne wissenschaftlichen Segen. Vor diesem Hintergrund ist die Kritik des CDU-Bundestagsabgeordneten Eckart Pols kühn, Bürgerinitiativen und der politischen Opposition das Interesse an einer sachlichen Auseinandersetzung per se abzusprechen.