Die ersten optischen Schritte für mehr Leben im Zentrum sind getan. Umfrage ermittelte die Wünsche der Bewohner. Fehlende Branchen sollen möglichst bald angeworben werden.

Bleckede. Packpapier, das die Scheiben leerer Schaufenster verklebt, soll künftig der Vergangenheit angehören. Sowohl im Kaufhaus Daegel an der Friedrich-Kücken-Straße als auch im ehemaligen Zeitschriftenladen Ammen am Markt hat die Bleckeder Arbeitsgruppe "Leerstandsmanagement" der Quartiersinitiative Niedersachsen für eine Wiederbelebung der Schaufenster gesorgt.

Die Quartiersinitiative wird seit 2007 jährlich vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit ausgeschrieben und will keine Förderung von oben, sondern Akteure vor Ort wie etwa Einzelhändler, Grundstückseigentümer, Gewerbetreibende, Handwerker und Werbegemeinschaften anregen, selbst aktiv zu werden.

So hat die Besitzerin beider Läden im Zentrum Bleckedes, die Grundbesitz und Beteiligungs-AG Elbtalaue, zugestimmt, in ihren Schaufenstern bis zur endgültigen neuen Nutzung der Immobilien ein wechselndes Angebot zu präsentieren. Zunächst gibt es einen Rückblick auf die 800-Jahr-Feier in Bleckede und Werbung von Betrieben in der Auslage zu sehen. "Eine solche Zwischennutzung ist besser, als gähnende Leere oder vergilbtes Packpapier im Schaufenster. Langfristig aber wollen wir neue Geschäfte in Bleckedes Innenstadt ansiedeln und möglichen Betreibern den Einstieg so leicht wie möglich machen", sagt die Leiterin der Arbeitsgruppe, Andrea Harnisch.

Neben der Arbeitsgruppe gibt es noch eine Gruppe "Besucherlenkungssystem" unter der Leitung von Andrea Schmidt und eine Gruppe "Bauliche Maßnahmen" unter Leitung des Bauamtsleiters der Stadt, Wilfried Schuldt. Alle Projekte begleitet und steuert eine Lenkungsgruppe, der Bürgermeister Jens Böther vorsteht. Die Aktivitäten werden überdies begleitet von einer Firma für Beratung und Management aus Lübeck. Insgesamt sind 20 Bürger mit der Umsetzung der Projekte befasst, für die Bleckede im Vorjahr von der Quartiersinitiative-Jury geehrt wurde.

Um den richtigen Branchenmix aus Sicht der Kunden zu ermitteln, führte die Lübecker Beratungsfirma Ende Januar eine Befragung der Bürger durch. Auf die Frage, was in der Bleckeder Innenstadt noch angeboten werden sollte, nannten die meisten der 144 Befragten "Bekleidung allgemein", einige wünschten sich einen Schlachter, andere ein breiteres Angebot an Schuhen. Die Wunschliste zur Belebung der Bleckeder Innenstadt wird angeführt von einem Café, gefolgt von mehr Parkmöglichkeiten, einem Restaurant und öffentlichen Toiletten.

Vom Wochenmarkt erhoffen sich die Befragten mehr Auswahl, ein Fischangebot aber auch Obst, Gemüse und Käse werden vermisst.

Die Umfrageergebnisse liefern der Arbeitsgruppe Grundlagen für das Anwerben von entsprechenden Gewerbebetrieben. Aber auch die Wiederbelebung der Rosenstöcke und weitere Verschönerungsmaßnahmen in der Innenstadt werde sie in Angriff nehmen, damit sich Einheimische und Gäste in Bleckede noch wohler fühlten können, berichtet Jörg Sohst von der Bleckeder Quartiersinitiative.