Die gemeinsame Wahrnehmung der Ämter Bürgermeister und Gemeindedirektor hat eine lange Tradition in Niedersachsens Gemeinden. In Lüdersburg jedoch gehen die Uhren offenbar anders.

Die Entscheidung für eine Trennung der Ämter dokumentiert den politischen Rückschritt in längst überwunden geglaubte Zeiten. Und belegt einmal mehr, dass viele Politiker den Rat und dessen Gremien als Jahrmarkt der Eitelkeiten missbrauchen. Es bleibt zu hoffen, dass mit der Verlegung der Verwaltungsarbeiten auf die Samtgemeinde, tatsächlich ein politischer Neuanfang gelingt. Dafür ist es aber nötig, im Gemeinderat endlich wieder zu einem konstruktiven Miteinander zu finden. Versagt haben in Lüdersburg alle. Versagt hat auch die Vertreterin der Grünen, deren "basisdemokratische Partei" die Bürger zu mehr Teilnahme an der Politik motivieren will. Die Quittung für diesen unwürdigen Kleinkrieg werden die Kommunalpolitiker sehr wahrscheinlich bei der nächsten Wahl erhalten.