In der Sitzung des Integrationsbeirates am Mittwoch sprachen sich die Mitglieder einstimmig für die Unterstützung eines Antrages der FDP-Fraktion aus.

Lüneburg. Die Liberalen fordern im Rat ein Modellprojekt an einer Lüneburger Grundschule, in dem Kulturmittler helfen sollen die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule zu verbessern. Davon erhoffen sich die Politiker größere Lernerfolge bei den Schülern und eine stärkere Einbindung der Eltern in die Ausbildung ihrer Kinder. Hintergrund für den Antrag ist der erfolgreiche Verlauf eines ähnlichen Projektes an der Hauptschule Kaltenmoor. Eduard Biblekaj, der als Migrantenvertreter im Beirat sitzt und an dem Projekt als Kulturmittler beteiligt war, begrüßte den Vorstoß.

Landrat Manfred Nahrstedt verwies jedoch darauf, dass die Finanzierung nicht an der Stadt "hängen bleiben dürfe", sondern aktiv nach Drittmitteln für die Umsetzung des Projektes gesucht werden müsse.

Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung befasste sich mit den vielfältigen Integrationsangeboten für Ausländer. Martin Stallmann, Leiter der kommunalen Ausländerbehörde stellte fest, dass sich die Praxis in Deutschland derzeit wandelt.

"Die Ausländerbehörden versuchen in bestimmten Bereichen neue Wege zu gehen und die verschiedenen Hilfsangebote für Ausländer besser zu vernetzen. In Oldenburg laden beispielsweise einmal wöchentlich die freien Träger in die Behörde ein, um die Angebote zu bündeln." Dennoch sei die Hauptaufgabe der Behörde die Prüfung und Vergabe von Aufenthaltstiteln an Ausländer. Darüber hinaus vergeben die Ausländerbehörden seit 2005 Gutscheine für Integrationskurse. Martin Stallmann hat im vergangenen Jahr 50 Gutscheine ausgegeben.

Nach einem Jahr hatte ein Drittel der Menschen weder einen Sprach- noch einen Integrationskurs besucht. "Es steht den Menschen frei zwischen fünf Trägern zu wählen. Aber wir müssen besser als bisher erreichen, dass die Angebote auch zeitnah in Anspruch genommen werden", sagt Stallmann.