Die beiden Schiffe haben jeweils 1000 PS zur Verfügung. Ihr Ziel: Freie Fahrt zum Wochenende.

Scharnebeck. Knirschend zersplittert das Eis unter dem tonnenschweren Stahl der Eisbrecher Wolf und Widder. Grollend gerät es unter deren Schiffsbug. Seit Dienstagmorgen stampfen im Auftrag des Wasser- und Schifffahrtsamtes Uelzen (WSA) neben Wolf und Widder die Giganten Büffel, Bison und Wisent durch den Elbe-Seiten-Kanal. Gegen 10 Uhr fuhren sie von der Elbe aus in den Kanal hinein, um 13 Uhr erreichten sie den Unterhafen am Schiffshebewerk Scharnebeck. Am späten Nachmittag liefen sie den Hafen Lüneburg ein.

"Sie kämpften sich durch", beschreibt WSA-Leiter Rainer Behrens den Kraftakt. Geschätzte drei Tage werden Schiffsmaschinen mit mehr als 1000 PS die Eisbrecher immer weiter den Kanal hinauf treiben. "Vielleicht zum Wochenende wird das erste Schiff den Kanal befahren können", vermutet Behrens.

Trotz Tauwetter ist das Eis immer noch 30 bis 40 Zentimeter dick. Oberhalb sogar darüber hinaus. "Das Eis ist noch mächtig dick. Da laufen die Eisbrecher nur langsam und nutzen die Stampfanlage", erklärt der Fachmann. Mit ihrer Hilfe schaukeln sich die Schiffe auf die Eisschollen und bringen sie auf diese Weise zum Brechen.

In den nächsten Tagen durchpflügen die fünf Eisbrecher die Wasserstraße in Richtung Mittellandkanal bis Uelzen. Die Arbeit beginnt täglich von neuem, um die eventuell durch Nachtfröste zusammen gefrorenem Eisstücke aufzubrechen. "Wenn die Isolierschicht aufgebrochen ist, kann sich das abgekühlte Wasser darunter erwärmen", so Behrens.

Seit dem 14 Januar ist der Elbe-Seiten-Kanal für die Schifffahrt gesperrt.