Das Schiffshebewerk Scharnebeck ist eines der ältesten, noch in Dienst befindlichen Hebewerke der Bundesrepublik.

Scharnebeck. Seit 1975 überwindet das ehemals 152 Millionen DM (76 Millionen Euro) teuere Hebwerk mit seinen Hubanlagen einen Höhenunterschied von 61 Metern auf dem Elbe-Seiten-Kanal. Mittlerweile reichen seine Kapazitäten aber nicht mehr aus: Die zwölf Meter breiten und 100 Meter langen Tröge können moderne Großmotorschiffe nicht mehr aufnehmen.

Die Forderung nach der Ertüchtigung des Elbe-Seiten-Kanals durch Bau eines zweiten Hebewerks erheben Kommunalpolitiker im Landkreis deshalb schon länger. Das Bundesverkehrsministerium hatte im Herbst 2009 ein neues Konzept für die deutschen Seehäfen und die Hinterlandverkehre vorgelegt, in dem zu einem Neubau in Scharnebeck allerdings nicht ausdrücklich Stellung bezogen wurde.

"Das Sperrwerk wird immer mehr zum Nadelöhr", sagte jetzt der niedersächsische Verkehrsminister Jörg Bode (FDP) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). "Wir brauchen über kurz oder lang ein neues, zweites Hebewerk, um die Binnenschifffahrt auf dem Elbe-Seiten-Kanal zu ertüchtigen", so Bode. Da die Bedeutung der Binnenschifffahrt aus seiner Sicht immens ansteigen wird, will Bode sich für den Neubau des Hebewerks in Berlin stark machen: Das Bundesverkehrsministerium prüfe auf Wunsch der Niedersachsen bereits das Neubauvorhaben, so der Minister.