Die Deutsche Bahn macht Ernst mit dem Lärmschutz am Rangierbahnhof Maschen. Jetzt liegen die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren für das östliche Umfahrungsgleis der Rangieranlage aus.

Maschen. Gebaut werden soll dieses Umfahrungsgleis, um die Güterverkehre, die vom Hamburger Hafen beispielsweise Richtung Hannover durchfahren und nicht in Maschen umgestellt werden müssen. In den Unterlagen ist von zwei neuen Lärmschutzwänden für das Gleis die Rede. Eine Lärmschutzwand soll östlich, zwischen Gleis und der Ortschaft Hörsten verlaufen. Die zweite Wand, das schlagen die Planer der DB Netz vor, könnte entweder auf der anderen Seite des Gleises verlaufen oder in Richtung Westen zwischen Rangierbahnhof und Maschen verlegt werden.

Zum ersten Mal bekannt geworden sind solche Überlegung der Bahn-Planer während der Feierlichkeiten zum ersten Spatenstich für die Sanierung des Maschener Rangierbahnhofs im April vergangenen Jahres. Für rund 230 Millionen Euro saniert die Bahn die veraltete Anlage. Der Rangierbahnhof Maschen ist der größte seiner Art in Europa. Bis dahin hatte die Bahn auf dem Standpunkt gestanden, bei Sanierungen sei kein weiterer Lärmschutz nötig. Im April dann verkündete Dipl.-Ing. Frank Limprecht, Leiter Produktionsdurchführung Hamburg, die DB Netz, zuständig für die Sanierung, überlege, die zweite Wand weiter in Richtung Maschen zu schieben. Limprecht: "Mit dem Neubau eines Gleises müssen wir auch für Lärmschutz sorgen. Würden wir die zweite Lärmschutzwand westlich entlang des Umfahrungsgleises bauen, würden wir damit den Rangierbahnhof vor dem Lärm schützen. Das macht natürlich wenig Sinn. Deswegen sind wir schließlich auf die Idee gekommen, diese zweite Wand auf der Maschener Seite zu verlegen."

Wenn die Planungen so umgesetzt würden, wäre das ein echter Quantensprung für Maschen, so Gemeinde-Sprecher Andreas Schmidt. Die alte, zwei Meter hohe Lärmschutzwand an der Hörstener Seite des Rangierbahnhofes könnte abgerissen und durch eine neue Wand ersetzt werden. Diese würde dann fünf Meter hoch und rund 1700 Meter lang gebaut werden. Nach den Plänen der DB Netz würde dort von der Abzweigung Seevekanal bis zur Einmündung Moorweidendamm die neue Wand gebaut. Sie soll auf der gesamten Länge von etwa 1300 Metern vier Meter hoch werden.

Der Bund, zuständig für die Finanzierung des Lärmschutzes, muss allerdings bei den Plänen mitspielen.