In diesem besonders kalten Winter müssen die Schwäne die zugefrorenen Gewässer verlassen und am Ufer nach Essbarem suchen.

"Vermutlich befinden sich die beobachteten Schwäne auf einem Rapsfeld, denn je nachdem, wie gut der Raps sich vor Wintereinbruch entwickelt hat, können die Schwäne hier auch bei Schnee und Frost noch Nahrung finden.", so ein Nabu-Sprecher. Eigentlich sei es diesen Winter so kalt, dass die meisten Höckerschwäne in Richtung Holland ziehen würden: "Nur kleine Gruppen von etwa zehn bis zwanzig Schwänen sind zurückgeblieben."

Gewöhnlich bleiben Höckerschwäne der Heimat treu, in der sie im 16. Jahrhundert ausgesetzt wurden. Gerade zu den Hansestädten haben die Vögel eine enge Bindung. Da es hier seinerzeit keine Adligen gab, der Schwan aber als Symbol für Hoheit galt, schmückten die Kaufleute die Teiche und Seen ihrer Parks gern mit diesen Tieren. Obgleich der Name Höckerschwan, der sich schlicht von dem schwarzen Höcker auf dem orangefarbenen Schnabel ableitet, wenig hoheitlich klingt. Und auch der Flugstart des Schwans eher plump anmutet. Dennoch besticht das Tier durch einige Superlative: Denn mit einem Gewicht von neun bis 14 Kilogramm zählt der Höckerschwan zu den schwersten flugfähigen Vogelarten weltweit und ist der größte heimische Wasservogel Mitteleuropas.

Doch leider erweisen sich die heimischen Gewässer im Norden für das "Hoheitsinsignium" derzeit als wenig hilfreich. Die Schwäne, die sonst im Wasser nach Kleintieren und Pflanzen "gründeln", müssen nun an Land nach Gras und Getreidepflanzen grasen. Doch angesichts der aktuellen Bodenbeschaffenheit ist auch dies wenig ergiebig. So muss der Hanseat nun seinerseits dem Höckerschwan zu Diensten sein - mit Futter und Herberge.