London. Die tierlieben Briten und ihre Königin (77) sind entsetzt: In den vergangenen Monaten sind mehrere Hundert Schwäne aus der Themse und anderen Gewässern in Südengland, vor allem London, verschwunden. Die größte Tageszeitung des Landes, die "Sun", glaubt, eine Erklärung gefunden zu haben. Danach stehlen Asylbewerber die königlichen Vögel, um sie zu braten. Osteuropäer seien in einem Park ertappt worden, als sie gerade zwei Schwäne grillen wollten. Banden vom Kontinent fangen die Vögel mit Ködern, bestätigte Scotland Yard dem Blatt, ohne jedoch einzelne Übeltäter zu nennen. Auch der Vogelschutzbund sprach von einer osteuropäischen Verbindung und entrüstete sich: "In manchen Teilen der Welt essen die Menschen noch Schwäne." Seit dem Mittelalter gehören alle wild lebenden Schwäne - heute etwa 30 000 Tiere - dem Monarchen Großbritanniens. Noch der 1547 gestorbene Heinrich VIII. ließ am Spieß geröstete Schwäne in Pfeffersoße regelmäßig am Tisch des Königs auffahren. Inzwischen steht Schwanenmord unter Strafe und wird mit 8000 Euro oder sechs Monaten Haft geahndet.