Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst kamen sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf der Suche nach einem Kompromiss nicht näher.

Lüneburg. Fünf Prozent mehr Gehalt fordert Ver.di für die Angestellten, während Bund und Kommunen als Arbeitgeber dies mit Verweis auf die aktuelle Haushaltslage ablehnen.

Um bis zum nächsten Gesprächstermin Druck aufzubauen, hatte Ver.di-Chef Frank Bsirske in der vergangenen Woche zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Auch in Lüneburg sind Aktionen geplant, sagt der Ver.di-Sprecher für den Bezirk Lüneburger Heide, Lutz Kokemüller.

In der Psychiatrischen Klinik findet heute zwischen 10 und 12 Uhr eine "aktive Mittagspause" statt. "Konkret heißt das, das wir in einer Aktion vor dem Haus auf die Situation der Mitarbeiter aufmerksam machen", erklärt Kokemüller, der mit einer hohen Beteiligung rechnet. Warnstreiks seien in dieser Woche jedoch nicht geplant. Die könnten dann aber kommende Woche, bis zum Beginn der dritten Tarifrunde am 10. Februar Teile des öffentlichen Lebens lahmlegen.

Momentan laufe die Feinabstimmung für punktuelle Arbeitsniederlegungen in Lüneburg. Betroffen sein könnten unter anderem Kindertagesstätten, die Müllabfuhr, das Jugendamt oder Bürgerservicecenter. "Derzeit sondieren wir, aber es betrifft die gesamte Palette. Aber die Bürger müssen sich auf Beeinträchtigungen einstellen.", sagt Kokemüller.

Konkrete Angaben, wo und zu welcher Zeit Einschränkungen zu erwarten sind, will der Ver.di-Sprecher am Freitag bekannt geben. Insgesamt 6000 Arbeitnehmer in Lüneburg sind mittelbar vom Ausgang der Tarifverhandlung im öffentlichen Dienst betroffen. Die Stimmung bei den Beschäftigten ist schlecht. "Die Kollegen sind sauer, weil die Arbeitgeber 24 Nullmonate angeboten haben. Wir wissen aber auch, dass wir uns in einem Spannungsfeld bewegen und wollen weiter für die Bürger da sein.", schildert Kokemüller den Spagat. Viel lieber als auf der Straße wollen die Arbeitnehmervertreter ihre Ziele am Verhandlungstisch erreichen. Die Stadtverwaltung hat nach Angaben von Sprecherin Suzanne Moenck derzeit keine Informationen über Einschränkungen für die Bürger.