Warnstreiks sind lästig. Kommt der Bus nicht, hat die Kita geschlossen oder stapelt sich der Müll in den Straßen, sind die Bürger zu Recht sauer.

Andererseits sind Warnstreiks aber in den Tarifauseinandersetzungen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber ein völlig legitimes Mittel.

Inmitten einer Wirtschaftskrise fünf Prozent mehr Einkommen zu verlangen, wie es derzeit Ver.di tut, ist mutig. Viel Sympathie können die Beschäftigten derzeit vom Bürger, der mittlerweile aufs Sparen programmiert ist, kaum erwarten. Auch, wenn die Tatsache, dass die Gehaltssteigerung ausgerechnet von hoch verschuldeten Kommunen bezahlt werden soll, Fragen nach den Rechenkünsten der Gewerkschaftler aufwirft, darf die gegenwärtige wirtschaftliche Situation nicht das einzige Argument im Streit um angemessene Arbeitsbedingungen und Löhne sein. Luft nach oben gibt es immer.