Matthias Schielke hat am Sonnabend und Sonntag in der Ritterakademie Besuchern sein 60 exotische Spinnen, Schnecken, Schlangen und Schaben gezeigt.

Lüneburg. "Nach meinen Schätzungen haben etwa 80 Prozent der Frauen Angst vor Spinnen. Das ist ein Überbleibsel der Evolution: Die Frauen haben Beeren und andere Früchte gesammelt und trafen dabei häufiger auf Spinnen. Deshalb wissen sie, dass manche Spinnen gefährlich sind und ihr sogar Gift töten kann. Diese Erfahrung ist heute noch in den Genen gespeichert."

Die meisten der Besucher waren jedoch nicht ängstlich, sondern neugierig auf Vogelspinnen, Skorpione und den Leopardengecko. So wie Svenja Wiese aus Lüneburg, die mit einer Freundin die Ausstellung besuchte. "Das sind hübsche Tiere, elegant irgendwie", findet die junge Frau. Matthias Schielke und seine Frau Gabriela nicken zustimmend. "Die einmalige Optik und die Grazie, die Spinnen ausstrahlen, wenn sie sich bewegen", machen für das Ehepaar aus Potsdam die Faszination an den Tieren aus.

Angefangen hat alles 1991 mit einem Fotoauftrag. "Ich sollte eine besondere Vogelspinne porträtieren, da habe ich mir eine besorgt, damit ich weiß, womit ich es zu tun habe", erinnert sich Matthais Schielke. Die Lebensgewohnheiten des Tieres interessierten ihn, er wälzte Fachliteratur, suchte Kontakt zu anderen Haltern und Züchtern. Nach und nach kamen immer mehr Tiere dazu und er baute seine Garage schließlich zum Tropenhaus um.

"Abgesehen von den Ansprüchen die sie an Temperatur und Luftfeuchtigkeit stellen, sind Spinnen eigentlich pflegeleichte Haustiere. Sie leben fast geräuschlos, riechen nicht und man muss nicht mit ihnen Gassi gehen", sagt Gabriela Schielke und lacht. Und treu sind Spinnen auch, manche Arten können bis zu 20 Jahren alt werden.