Dass in Zeiten knapper Kassen finanzpolitisch Prioritäten gesetzt werden müssen, leuchtet ein. Doch in Fragen der Sicherung von unersetzlichen Kulturgütern vor allem auf ehrenamtliches Engagement und Leuchtturmprojekte zu setzen, ist unverzeihlich.

Der Ruf nach Konzentration auf die "wirklich wichtigen" Denkmale ist mit dem denkmalpflegerischen Selbstverständnis nicht vereinbar. Das urteilt nicht nach bedeutend oder weniger bedeutend, hässlich oder schön. Es setzt auf die Gesamtheit aller Quellen, die erst ein umfassendes Bild der Vergangenheit ermöglichen. Mit der Beschränkung auf Leuchtturmpolitik stellt die Landesregierung dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ein Bein. Sie schwächt damit im Besonderen die archäologische Denkmalpflege, die vielerorts ohnehin schon zu hundert Prozent von unbezahlten Helfern getragen wird. Will die Landesregierung ihrer gesetzlichen Verpflichtung, für eine flächendeckende archäologische Landesgeschichte zu sorgen, wirklich gerecht werden, muss sie dafür auch ausreichend Ressourcen, also Personal-, Sach- und Finanzmitteln, bereitstellen.