Die Zeit, über sich selbst nachzudenken und die Nase in den Wind zu halten ist für Unternehmen, Verbände und Vereine überlebenswichtig. Deshalb lud der Verein Naturparkregion Lüneburger Heide zu einer Regionalkonferenz nach Behringen in den Landkreis Soltau-Fallingbostel ein.

Behringen. Ziele der Konferenz sind, gemeinsam in der Region das Bewusstsein für die Naturparkregion zu schärfen, die innere Verbundenheit zur Region zu unterstützen und weitere Schritte, Aktionen, Projekte oder Ideen für eine stärkere Identität zu entwickeln und anzuschieben.

"Regionalität muss nicht neu erschaffen werden, sondern wir wollen auf das zurückgreifen, was wir haben", erklärte Martina Wojahn vom Regionalmanagement des Vereins mit Sitz in Winsen. Dafür müssen Netzwerke geschaffen oder besser genutzt werden. Exemplarisch aufzeigen lässt sich dies am Beispiel der Esskultur. Auf den Punkt formulierte es Hilke Feddersen, Geschäftsführerin Naturpark Lüneburger Heide: "Für mich ist neben der Vermarktung wichtig, dass wir uns nach Lüneburg und Hamburg transportieren. Welche Enttäuschung für Touristen und Liebhaber von Heidespezialitäten, wenn sie auf dem Wochenmarkt in Lüneburg vergeblich nach Heide-Kartoffeln oder Heidschnucken-Spezialitäten suchen!"

Obwohl die Heidschnucke das von Touristen meist genannte Symbol für die Heide ist, wusste niemand aus der Runde der mehr als 70 Konferenz-Teilnehmer aus Gastronomie, Wirtschaft, Touristik und Politik, wo Heidschnucken-Spezialitäten verkauft werden.

Vorbildlich agiert bereits der Verein zur Förderung der Regionalen Esskultur Lüneburger Heide. Dort verfolgen 80 Mitgliedsbetriebe das Ziel, das kulinarisch Erbes der Region zu bewahren. "Wir brauchen keine Elefantenrüssel aus Schwarzafrika. Wir verarbeiten das, was der Naturpark Lüneburger Heide bietet", erklärt Thomas Rund, Vorsitzender des Vereins.

Die Mitgliedsbetriebe vereint eine blaue Plakette mit der weißen Kochmütze und der Aufschrift "Regionale Esskultur". Gefallen fand die Vorstellung der regionalen Vermarktung in ausgewählten Verbrauchermärkten - kenntlich gemacht durch ein einheitliches Logo.

Lebhaft diskutiert wurde um die Idee des Naturpark-Brötchens. Wo könnten es verkauft, nach welcher Rezeptur gefertigt und wie als regionale Besonderheit kenntlich gemacht werden. Unzufrieden meldete sich ein vom Verein Naturschutzpark (VNP) zertifizierter Natur- und Landschaftsführer: Schwierigkeiten im Umgang mit den Fremdverkehrsbüros führen dazu, dass er keine Aufträge erhält. Nicola Scherer vom Regionalmanagement der Naturparkregion gab zu: "Wir wissen, dass wir bei den Gästeführern im Naturpark noch viel zu tun haben. Gemeinsam müssen wir an einem Strang ziehen. Dafür muss gelingen, auch die einheimische Bevölkerung mitzunehmen."