Mit einem Protestmarsch in die Lüneburger Innenstadt setzen mehere hundert Studierende den Bildungsprotest an der Leuphana Universität fort.

Lüneburg. An der Demonstration beteiligten sich außerdem Schülergruppen aus Lüneburg und Uelzen.

"Was uns besonders wichtig ist: Bei der Demonstration geht es nicht nur um uns Studierende", sagt Theresa (25), während sich ihre Kommilitonen am Nachmittag neben dem seit einer Woche besetzten Hörsaal 1 auf dem Campus sammeln. "Im Mittelpunkt steht jeder, der sich gerade im Bildungsprozess befindet und mit den dort herrschenden Bedingungen unzufrieden ist - also auch Schüler, Lehrer, Dozenten und Professoren."

Politische Parteien waren aufgefordert, sich mit Äußerungen und Solidaritätsbekundungen zurückzuhalten - "der Schwerpunkt soll auf den Forderungen der Betroffenen liegen und nicht auf denen der Politik", sagt Theresa.

Bei einer Abschlusskundgebung auf dem Ochsenmarkt formulierten die Demonstranten schließlich konkrete Forderungen: Mehr Geld für

Bildungseinrichtungen. Mehr Raum und Einfluss für Meinung und Kritik von Studierenden an der Leuphana. "Das Interesse an demokratischer Mitbestimmung von Studierenden ist stärker vorhanden, als dies an unserer Universität zur Zeit möglich ist", heißt es in der Erklärung. Und: Weniger Druck im Studium - insbesondere durch eine Abschaffung der Anwesenheitspflicht. "Wir wollen interessierte Studierende in interessanten Veranstaltungen sehen, anstatt überfüllte Veranstaltungen, die von gelangweilten Studierenden gestört werden."

Am Nachmittag war eine Pflichtvorlesung für Erstsemester kurzfristig abgesagt worden. Damit sich auch diese Studenten am Demonstrationszug beteiligen könnten, wie der verantwortliche Professor erklärte.