100 statt 250 Betten im Hotel auf dem Campus, das ist der Zwischenstand in den Verhandlungen der Stadt mit der Leuphana über den neuen Bebauungsplan für die Universität. “Eine Wohnnutzung für Studierende und andere Gäste soll dazu kommen“, teilte Stadtbaurätin Heike Gundermann dem Bauausschuss mit.

Lüneburg. "Das Parkhaus bleibt bei 800 Stellplätzen. Über Freiplätze für Studierende, die keinen ÖPNV-Anschluss haben, denkt die Universität nach", so Gundermann. Die Stadtbaurätin war vom Bauausschuss gebeten worden, in Sachen Hotel und Parkhaus nachzuverhandeln.

Unzufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich Malte Richey von den Linken: "Mit der Formel 100 Betten plus eine unbenannte Anzahl weiterer Wohnmöglichkeiten bleiben zu viele Hintertüren offen. Das Ganze trägt dem Wunsch der Studenten, wonach eine kommerzielle Nutzung auf dem Campus vermieden werden soll, nicht ausreichend Rechnung."

Ähnlich kritisch sah Siegfried Körner (CDU) die Lage: "Da kann man sich gut vorstellen, dass wir wieder bei 250 Betten landen", sagte er. "Die Formulierungen sind reichlich schwammig", meinte auch Ulrich Blanck von den Grünen. "Die Uni sollte uns im Verwaltungsausschuss Auskunft geben, bisher ist ihr Konzept zu undurchsichtig."

Birte Schellmann (FDP) war mit dem Verhandlungsergebnis unzufrieden: "Uns wird nach wie vor kein reiner Wein eingeschenkt, die Uni wechselt ihre Positionen immer wieder. Bezüglich des Hotels sollten wir weiterverhandeln." Einen Stopp für das Hotel auf dem Campus fordert der AStA. "Die Stadt muss die letzten universitären Erweiterungsflächen sichern und ein Hotel oder Gästehaus ausschließen", so AStA-Sprecherin Philine Busch. "Tut sie das nicht, wird die katastrophale Entwicklung der Uni auf Dauer festgeschrieben. Die Zahl von 10 000 Studierenden wird dann auch zukünftig nicht erreicht." Der AStA prognostiziert für das Sommersemester 2010 nur noch rund 6500 Studenten.

Eine Entscheidung über das Hotel soll nun im Verwaltungsausschuss fallen.