Der Bildungsstreik geht weiter: Nach dem Willen der Studierenden soll der Hörsaal I auf dem Campus der Lüneburger Leuphana Universität noch mindestens bis zum Ende der Woche besetzt bleiben.

Lüneburg. "Wir sind selbst ein bisschen erstaunt darüber, wie viel Zuspruch unsere Aktion erfährt", sagt Kulturwissenschaftsstudentin Freya (24), eine von drei Sprecherinnen der Aktion. Gestern Nachmittag formierten sich rund 50 Studierende und liefen mit Transparenten vom Campus in die Innenstadt.

Auftakt zu den Lüneburger Bildungsprotesten war die Besetzung eines Hörsaals am vergangenen Montag (die Rundschau berichtete). Nach Angaben der Protestgruppe haben sich inzwischen mehr als 100 Studierende und auch mehrere Professoren und Dozenten mit der Aktion solidarisch erklärt. Auch die Hochschulleitung zeigt Verständnis für die Proteste. Universitätspräsident Sascha Spoun machte sich am Montagabend selbst ein Bild der Lage und beteiligte sich im besetzten Hörsaal an der Diskussion.

"Natürlich müssen wir aufpassen, dass sich das Präsidium die Stimmung nicht zunutze macht", sagt Freya. Spoun habe zugesichert, die Besetzung bis Freitag zu dulden. Dies bestätigt Universitätssprecher Henning Zühlsdorff: "Niemand hat die Absicht, den Hörsaal räumen zu lassen." Unterdessen haben mehrere Vertreter von Parteien ihre Unterstützung versichert. "Die Unterfinanzierung der Bildung und die Kommerzialisierung unserer Hochschulen machen diesen Protest dringend notwendig", erklärte Malte Riechey, Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat.