Die Kassen der studentischen Selbstverwaltungsorgane sind leer. Man könnte an Misswirtschaft denken, aber die Argumente der Studentenvertreter lassen sich nicht wegdebattieren: Bei sinkenden Studentenzahlen bleiben auch die Beiträge für AStA und Co. aus.

Was soll es denn, mag mancher denken, die Not ist in vielen Kassen groß. Sollen die Studenten eben weniger streiken und protestieren, sondern mehr studieren. Doch diese Sicht der Dinge greift zu kurz. Junge Akademiker lernen in der verfassten Studentenschaft den öffentlichen Auftritt. Sie üben sich in demokratischen Spielregeln, sie lernen Meinungen zu bilden und sich um das Gemeinwohl zu kümmern. Wo, wenn nicht an einer Universität, sollte das sonst möglich sein? Wer die Politikmüdigkeit der Jugend beklagt, darf nicht ruhig zusehen, wenn die Demokratie an der Hochschule leidet.