Jahrhunderte lang war das Salz ein Segen: Das weiße Gold machte dem Stadtkämmerer Freude. Heute reißen die Spätfolgen der mittelalterlichen Solegewinnung zunehmend auch Löcher ins Stadtsäckel: Der Boden gibt in Stadtteilen nach, ganze Häuser sacken ab.

Dass die Stadt den Betroffenen am Ochtmissener Kirchsteig Hilfe und Beratung anbietet, ist nicht zu tadeln. Im Rathaus beteuert man, die Betroffenen nicht alleine lassen zu wollen. Was dort trotz marodem Haushalt möglich ist, müsste indes auch dem Verpächter der Grundstücke am Ochtmissener Kirchsteig möglich sein. Der jedoch zeigt sich unnachgiebig und besteht auf den vollen Pachtzins für Grundstücke, die langsam im Erdreich versinken. Dabei sollte Solidarität das Gebot der Stunde sein. Auf so eine Notsituation nicht zu reagieren, ist unredlich.