Krippenplätze in Niedersachsen sind Mangelware. “Es sind aber mehr geworden. Die Zahlen steigen“, sagt Innenminister Uwe Schünemann (CDU), der an diesem Vormittag nach Lüneburg gekommen ist, um die neue Tagespflegestätte der Polizei im Behördenzentrum Auf der Hude vorzustellen.

Lüneburg. Zehn Krippenplätze für Kinder im Alter bis drei Jahren bietet die Behörde in Zukunft den Mitarbeitern der Polizei. Drei Tagesmütter kümmern sich um die Kinder: "Das ist beispielhaft", sagt der Minister. "Wir wollen mit der Einrichtung Vorreiter sein."

Angeregt wurde die Schaffung der Tagespflegestelle "Marienkäferchen" von der Frauenbeauftragten der Polizei: "Viele junge Kolleginnen möchten nach der Geburt eines Kindes schnell in den Beruf zurück. Mit Hilfe dieser Einrichtung haben sie dazu die Chance", sagt Polizeipräsident Friedrich Niehörster.

Die Kinder werden über Mittag von der hauseigenen Kantine versorgt, ein Park für Ausflüge ist in der Nähe - und die Eltern arbeiten in dem Haus, in dem ihre Kinder spielen. "Wir bieten eine flexible Betreuung an. Bei Bedarf können die Eltern ihre Kinder ab 6.30 Uhr bei uns abgeben. Wir sind Tagesmütter und nicht an die Öffnungszeiten einer Kindertagesstätte gebunden", erklärt Axinja Schubert, eine der Kindertagespflegerinnen.

75 000 Euro hat die neue Einrichtung gekostet, die in erster Linie den Polizeimitarbeitern zur Verfügung steht. Es gab Förderungen des Landes, so dass letztlich 20 000 Euro an Eigenmitteln von der Polizeidirektion aufgebracht wurden. Teurer als anderswo ist die Einrichtung für die Eltern nicht: "Wir zahlen für unsere Tochter rund 190 Euro für 99 Stunden pro Monat, die wir in Anspruch nehmen können", sagt Polizeioberrat Jens Heuchert. "Ohne den Platz bei den Marienkäfern wäre meine Lebensgefährtin wahrscheinlich mit dem Kind drei Jahre Zuhause geblieben."

"Natürlich geht es auch darum, um den Polizeidienst attraktiv zu gestalten", sagt Uwe Schünemann. "Ab 2010 herrscht Arbeitskräftemangel. Da wird der Wettbewerb um qualifizierte Kräfte immer härter."