Über die Ausweisung des Gebietes Tiergartenkamp als Baugebiet wird in diesem Herbst voraussichtlich keine Entscheidung mehr fallen.

Lüneburg. Für die Erhaltung des derzeit noch als Landschaftsschutzgebiet geführten Areals am Deutsch-Evern-Weg hatten sich vor allem die BI Tiergartenkamp und die Stadtratsfraktion der Grünen eingesetzt. Die Stadt Lüneburg dagegen wollte das Gebiet als Baulandreserve nutzen und zum Baugebiet umwidmen.

In der Vorwoche hatten erstmals auch Politiker der CDU-Ratsfraktion öffentlich Kritik am Tempo der Ausweisung geäußert. FDP und Linke im Stadtrat sprachen sich ebenfalls mehrfach für einen vollständigen Erhalt des Tiergartenkamps als Landschaftsschutzgebiet und gegen die Ausweisung als Baugebiet aus.

Den Protesten zum Trotz sollte in der Sitzung des Bauausschusses am kommenden Montag, 21. September, ein Vorsignal für die Bebauung gegeben werden: Nur noch für einen Teil der Fläche wollte die Stadt den Status des Landschaftsschutzgebietes erhalten. Die Restfläche von 8,6 Hektar sollte nach Aussagen von OB Ulrich Mädge (SPD) "langfristig und ohne Priorität" als Bauland ausgewiesen und im Rahmen des laufenden Regionalen Raumordnungsprogrammes vom Landkreis umgewidmet werden.

Diese Variante ist jetzt vorerst vom Tisch: "Die zukünftige Entwicklung des Tiergartenkamps ist als lokales Thema zu wichtig, um im Bundestagswahlkampf verheizt zu werden", sagt Mädge. Nach Unmutsbekundungen auch vom Gruppenpartner CDU soll über die Zukunft des Areals stattdessen noch einmal mit der BI Tiergartenkamp und allen im Rat vertretenen Parteien diskutiert werden.