In der Lüneburger Altstadt ist der Abfall eine erhebliche Feuergefahr. Ausschuss berät jetzt neue Lösungswege.

Lüneburg. Das Thema Sperrmüllabfuhr in der Innenstadt beschäftigt heute die Kommunalpolitik. Denn trotz Kontrollen und Bußgeld halten sich viele Anlieger immer noch nicht daran, dass sie Gelbe Säcke und Altpapier nicht mehr am Abend vor der Abfuhr auf die Straße stellen dürfen, sondern das am Morgen bis 8 Uhr erledigen müssen. Der Grund ist die Feuergefahr. Im April hatte in Brand gesetzter Müll Gebäude beschädigt.

Die Regelung gilt für die Innen- sowie die Altstadt. Wie die Lüneburger Rundschau berichtete, trifft sie bei Geschäftsleuten auf wenig Gegenliebe, da kaum ein Laden zu dieser Uhrzeit bereits geöffnet ist. Doch auch in der Altstadt haben die Kontrolleure der Stadtverwaltung immer wieder abends Sperrmüll und Gelbe Säcke auf den Straßen vor Privathäusern gefunden.

Mittlerweile hat die Stadt rund 60 Bußgeldverfahren auf den Weg gebracht, bis zu 5000 Euro können fällig werden. Und trotzdem: All das habe bislang "nur zum Teil den gewünschten Erfolg gezeigt", heißt es in der Vorlage der Verwaltung zur heutigen Sitzung des Umweltausschusses.

Gesellschaft für Abfallwirtschaft, Feuerwehr, Vertreter von Stadt und Kaufleuten sowie Marketing GmbH haben sich daher zusammengesetzt und Lösungsvorschläge erarbeitet: So soll der Sperrmüll in Fußgängerzone und Wasserviertel künftig an einem festen Wochentag (dienstags) abgeholt werden, außerdem sollen die Abfuhrbezirke geändert werden. Ziel ist, das Prozedere zu beschleunigen.

"Unser Wunsch ist, dass bis 11 Uhr alles geleert ist", sagt Heiko Meyer vom City Management gegenüber der Rundschau. "Dann ist die Stadt voll im Leben, und wir brauchen eine saubere Innenstadt." Das funktioniere momentan noch nicht so gut, "dann hoffentlich besser". Durch den festen Wochentag soll mehr Akzeptanz entstehen: "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier", sagt Meyer. "Ein fester Wochentag für den Gelben Sack prägt sich besser ein und kann besser umgesetzt werden." Zwar gibt auch Meyer zu, die erarbeiteten Lösungsvorschläge "reichen sicherlich nicht", um den gewünschten Erfolg zu sehen, aber er appelliert noch einmal an Anwohner und Geschäftsleute: "Man muss Opfer bringen, wenn man so eine attraktive Stadt wie Lüneburg haben will."

In der westlichen Altstadt soll sich an der Abfuhr nichts ändern, dafür sollen mehr Kontrollen erfolgen. Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz beginnt heute Abend um 19 Uhr im Traubensaal des Rathauses.