Während sich Lokalpolitiker nach den jüngsten Störfällen im Atomkraftwerk Krümmel aus Rücksicht auf die eigene Partei mit Resolutionen schwer tun, die das endgültige Abschalten des Meilers an der Elbe fordern, machen sich Bürger auf den Weg nach Berlin.

Dort wollen sie für das Ende der Kernenergie demonstrieren. Dass die Region dabei auch im Gorleben-Treck Gesicht zeigt, wundert nicht. Schließlich ist der Landkreis Lüneburg umzingelt von der Kernenergie, die nicht selten in die Schlagzeilen gerät: Kernkraftwerk Krümmel, Zwischenlager und Erkundungsbergwerk Gorleben, GKSS-Forschungsreaktor Geesthacht, Castor-Transporte. Es sind nicht nur Anti-Atom-Aktivisten und Grüne, die das Aus für die Kernenergie fordern. Inzwischen sind es viele, die einfach nur Angst vor der Risikotechnologie haben. Vielleicht sollten sich die Lokalpolitiker ihre Mitbürger als Vorbild nehmen und die eigene Unsicherheit beim Thema Atomkraft bei Abstimmungen vor Parteiprogramme stellen.