Kaum zu glauben - aber wahr. Die mit 10 000 Einwohnern größte Gemeinde des Landkreises Lüneburg leistet sich einen Streetworker.

Die Stelle ist das Ergebnis einer vorausschauenden kommunalen Entwicklungspolitik. Hinsehen statt wegschauen und schnellstmögliche Entscheidungen im Bereich der Jugendhilfe zu treffen, ist nicht gerade die Stärke vieler Gemeinden. Vor allem dann nicht, wenn es darum geht Randgruppen zu integrieren. Eine sich immer schneller verändernde Gesellschaft fordert Einsatz aus allen Gesellschaftsschichten.

Auch die Adendorfer Szene ist heterogen. Um das Übel an der Wurzel zu packen, bedarf es Veränderungen in der Gesellschaft, zu allererst im Familienleben. Verantwortlich für die Erziehung sind eben nicht vorrangig Erzieher, Lehrer, Jugendpfleger und Streetworker - sondern die Eltern. Auch für sie gilt deshalb: Hinsehen statt Wegschauen. Wünschenswert wären trotz aller beruflichen Belastung das ständige Interesse am Kind und seiner Entwicklung sowie ein offenes Haus - auch für die Freunde der eigenen Kinder. Darüber hinaus gilt es immer wieder zu hinterfragen: "Wo gehst du hin, mit wem verbringst du deine Zeit?"