Die Befürchtungen von Pessimisten haben sich bestätigt: Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl vor einem Monat war wieder extrem niedrig. Das verheißt für die anstehende Bundestagswahl wenig Gutes.

Zwar steht die Bundespolitik viel stärker im Licht der Öffentlichkeit als die Arbeit der Europa-Parlamentarier. Doch die beiden Volksparteien unterscheiden sich in Zeiten der Großen Koalition nur in Details. Eine Richtungsentscheidung steht in diesem Jahr also nicht an, und die Bürger bekommen das Gefühl, es ändere sich nach der Wahl eh nichts. Das können die örtlichen Kandidaten aber ausgleichen, indem sie umso stärker für ihre Ziele in der Region werben. Davon profitieren die Politiker, denn sie gewinnen an Kontur und heben sich von der Konkurrenz ab. Zusätzliche Erststimmen bringen ihnen bei niedriger Wahlbeteiligung wertvolle Prozente. Ebenso profitiert die Demokratie, wenn der Abstimmende eine echte Wahl hat. Am 27. September könnten sich dann vielleicht die Optimisten durchsetzen und eine gestiegene Wahlbeteiligung in Lüneburg feiern.