Der aktuelle Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung hatte eine gute und eine schlechte Nachricht zu vermelden: Kinder und Jugendliche greifen seltener zu Glimmstängel, Joint und Alkohol. Stattdessen hängen immer mehr fast krankhaft am heimischen Computer oder an Spielautomaten. Egal, um welche Sucht es sich handelt, sie schwächt und entzieht den Süchtigen der Realität. Ein Aktionstag zur Stärkung der Kinder, wie der in Scharnebeck, richtet sich allgemein gegen Sucht.

Denn jede Stunde, die Kinder und Jugendliche beim Sport, im schuleigenen Orchester, im Schachclub oder einer geführten Jugendgruppe verbringen, ist eine gewonnene Stunde, die Struktur in das Leben bringt. Und wer bereits als junger Mensch erfährt, dass Sport und viele andere Beschäftigungen mehr sind als Leistung und Wettkampf, ist auf einem guten Weg.

Die Strategie geht auf, wenn geschulte Trainer und Jugendarbeiter einerseits selbst den Konsum von Alkohol und Zigaretten vermeiden. Und andererseits darauf achten, dass sich jedes Mitglied im Team aufgehoben fühlt und gefördert wird. Eine enorme Herausforderung, vor allem für Fußballtrainer, die sich oft an den talentierten Spielen ergötzen und an den schwächeren abarbeiten. Lob und Anerkennung für jeden noch so kleinen Fortschritt sind ungeheuer wichtig. So nur lernen Kinder, an sich selbst zu glauben und sich nicht ausschließlich mit anderen zu vergleichen.