Dass Kinder und Jugendliche oft besser darüber Bescheid wissen, was ihnen gut tut, leuchtet ein. Ein Beispiel sind die Kinder der Kita Rohdenhof. Ihnen schmeckt der Tee nicht, der ihnen tagtäglich aufgetischt wird. Er muss weg. Sie probieren verschiedene Sorten aus und beschließen als Abgeordnete im Kinderrat, dass in Zukunft nur noch der Tee mit der Nummer sieben getrunken wird. Von klein auf Demokratie, deren Sinn niemand bezweifeln wird. Leider sind Aktionen wie diese in einer Kita eher die Ausnahme.

Der Landkreis Lüneburg hat deshalb eine Expertengruppe zusammengetrommelt, die seit Jahren darüber diskutiert, wie man die Kleinen besser in für sie wichtige Entscheidungen einbinden kann. Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung - nur wenige von ihnen unter 50 Jahren alt - setzen sich zusammen, um sich über die Belange der Jüngsten im Landkreis zu beraten.

Und wer fehlt bei dem Prozess? Natürlich die Kinder und Jugendlichen, die wurden nämlich nicht eingeladen. Aber ist nicht besonders deren Meinung wichtig? Sind nicht gerade Jugendliche die "wahren Experten" und könnten wichtige Impulsgeber bei der Konzeptentwicklung sein? Möglich. Aber sie werden nicht gefragt.

Dabei herausgekommen ist jetzt ein sehr erwachsenes und kaum durchschaubares Partizipationsprojekt für Kinder und Jugendliche, das den Jüngsten die Mitsprache ermöglichen soll - ohne dass sie mitsprechen dürfen.