Natürlich, die Hansetage werden auch ein überdimensionales Stadtfest sein. Aber eines mit Inhalt.

Während der vier Tage haben Besucher die Chance, Lüneburg und seine Geschichte kennenzulernen, und Lüneburger haben die Chance, sich einmal neu mit ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Sich beim Anblick einer Backsteinfassade bewusst zu machen, wer sie eigentlich gebaut hat. Und warum er sich so ein hohes Haus leisten konnte. Oder warum das Rathaus kein repräsentativer Prunkbau ist, sondern aus vielen verschiedenen Einzelteilen besteht, die alle nacheinander errichtet worden sind.

Die Hansetage bieten Lüneburgern und Nicht-Lüneburgern auch die Chance, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Deswegen sind sie besser als jedes Stadtfest.

Alle Beteiligten stehen jetzt vor der Herausforderung, die Hansetage auch über die vier Tage Riesenspektakel hinaus für Lüneburg wirken zu lassen. Indem Besuchern ihren Freunden erzählen, wie sehr sich ein Trip nach Lüneburg lohnt. Indem andere durch Medienberichte von den Hansetagen erfahren und neugierig darauf werden, Lüneburg ohne den Massentrubel zu besuchen.

Schade und zu teuer für den Steuerzahler wäre es, wenn der Zauber für vielleicht eine Woche lang überfüllte Hotels, Cafés und Restaurants sorgte und für gute Umsätze in den Souvenirläden - denn aus den Hansetagen ist mehr für Lüneburg herauszuholen.