EHEC steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli, ein Bakterium, das im Jahr 1977 zum ersten Mal beschrieben wurde.

Berlin. 1982 löste es eine Darmerkrankung bei 47 amerikanischen Fastfoodfans aus. Sie hatten bei McDonalds in den US-Staaten Oregon und Michigan belastete Burger gegessen. In dem nicht richtig durchgebratenen Fleisch versteckte sich der seitdem als "Hamburger-Keim" bekannte Erreger. Bereits die ersten Infizierten litten unter blutigem Durchfall und Magenkrämpfen.

Drei Jahre später kam EHEC in Deutschland an. Seitdem gibt es immer wieder Infektionen. 2002 erkranken in Bayern mindestens 40 Menschen, es gab vier Todesfälle. Eine Welle, wie die, die sich derzeit in Nordddeutschland ausbreitet, hat es hierzulande jedoch laut Robert-Koch-Institut (RKI) bisher nicht gegeben. 1996 steckten sich in Japan etwa 10 000 Menschen mit dem Bakterium an, zehn von ihnen starben. Verbreitet wurde der Erreger offenbar über das Essen in einer Schulkantine. Etwa zur gleichen Zeit gab es in Schottland 470 Fälle und 18 Tote.

In Deutschland besteht sei 2001 eine Meldepflicht von EHEC-Infektionen. Seitdem werden jährlich um die 1000 Fälle an das RKI gemeldet. Dabei sind bisher beide Geschlechter annähernd gleich oft betroffen gewesen. Es erkrankten vor allem Kinder, im Durchschnitt waren sie vier Jahre alt.

Bei den aktuellen Fällen sind andere Schwerpunkte zu erkennen: Erkrankt sind vor allem Erwachsene, darunter auffällig viele Frauen. Bei etwa zehn Prozent der Infizierten löst der Erreger das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) aus, das zu Nierenversagen und Blutarmut führt.