Die Elbe östlich von Lauenburg wird auch absehbar keine Rolle für die Schifffahrt spielen.

Den Fluss mit Staustufen wie in Tschechien auszustatten, um ihn zwischen Sachsen und Schleswig-Holstein durchgängig und das ganze Jahr über schiffbar zu machen, ist vor dem Hintergrund von vielen Milliarden Euro Baukosten utopisch.

Doch es gibt noch weitere Hindernisse. So sehr sich Schifffahrt und Wirtschaft Wehre wünschen, so sehr lehnen Umwelt- und Naturschutzverbände sowie Fischer sie ab. Der Konflikt ist absehbar. Schon jetzt klagen sie über Querriegel in der Elbe, die den Bestand vieler Fischarten gefährden, weil die Tiere nicht mehr ungehindert zu ihren Laichplätzen wandern können.

Und auch die Anrainerländer werden beim Ausbau mitreden wollen. Auswirkungen auf Hochwasser-, Umwelt- und Artenschutz sowie den Tourismus an Europas letzten naturnahem Strom betrifft ihre Interessen und Hoheitsgebiete. Das ist ein Veto wahrscheinlich, wie die heftige Opposition Sachsens gegen eine Staustufe nahe der tschechischen Grenze zeigt.

Wer den Güterverkehr auf dem Wasser stärken will, sollte ohnehin in bestehende Verbindungen investieren. Das sind vorrangig künstliche Wasserstraßen wie der Elbe-Seitenkanal mit seinem Nadelöhr am Hebewerk in Scharnebeck. Dieser Engpass muss beseitigt werden durch den Bau einer neuen Schleuse.