Es war vorhersehbar, doch wirklich vorbereitet auf den Ansturm sind offenbar nur wenige.

Nachdem das Land die Schulzeit an Gymnasien auf zwölf Jahre verkürzte und damit den schon legendären Doppelabiturjahrgang dieses Sommers schuf, müssen auch die Universitäten im Wintersemester 2011/2012 mit einem außergewöhnlichem Andrang auf ihre Studienplätze rechnen.

Dass es mit einem Studienplatz allein für die Neulinge aber nicht getan ist, zeigt ein Blick auf die Wohnheimsituation: wer in der Fremde arbeitet, braucht auch einen Platz zum Schlafen. Und daran wird es im kommenden Wintersemester vorübergehend in Lüneburg fehlen. Der private Wohnungsmarkt in der Region ist schon gut ausgelastet: Leerstände, vor allem bei kleinen Wohnungen, gibt es selten. Dass sich das Land in dieser Situation aus der Wohnheimfinanzierung komplett zurückzieht, kann zum Desaster werden.

Die Studentenwerke sollen es alleine schaffen, doch die leben überwiegend von den Gebühren, die ihre Kundschaft, also die Studenten, bezahlen. Der Rest müsste mit Krediten finanziert werden - doch auch die können sich die Studentenwerke kaum leisten, es sei denn, sie wälzen ihre Kosten auf ihre Kunden, also die Studenten, ab. Die Studierenden hätten dann neben den Studiengebühren, die andere Bundesländer schon wieder abgeschafft haben, auch noch steigende Beiträge für das Studentenwerk zu schultern.

Auf diese Weise kann sich das Studium zu einem echten Luxus entwickeln.