Mit Kiffen lässt sich das Image aufpolieren, denken viele Jugendliche und junge Erwachsenen.

Allzu oft lassen sie sich auf ein erstes Mal ein, nicht ahnend, welches Suchtpotenzial die von vielen als harmlos dargestellte Pflanze entwickelt. Zwar erzeugt die Droge in späten Rauschphasen tiefe Entspannung, doch führt sie auch schnell zur psychischen Abhängigkeit.

In der Öffentlichkeit scheint sich das Image der Droge zum Glück langsam zu wandeln. Kiffen gilt längst nicht mehr als Ausweis eines coolen Lebensstils. Vorbei sind die Zeiten, in denen Stars und Sternchen ihren Drogenkonsum hemmungslos im Rampenlicht der Öffentlichkeit ausbreiteten. Mittlerweile dominieren eher die Meldungen über abhängige und abgewrackte Berühmtheiten teils jugendlichen Alters auf ihrem Weg zur Suchtklinik die Schlagzeilen. Es bleibt zu hoffen, dass dies abschreckende Wirkung hat, auch langfristig.

Unabhängig von der Diskussion in der Öffentlichkeit ist es wichtig, Projekte wie "Don't drug and drive" weiter voranzutreiben. Drogenaffinitätsstudien, die bereits bei Zwölf- bis 25-Jährigen durchgeführt werden, belegen die Entwicklung: 1979 gaben 14,1 Prozent der Befragten an, mindestens einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. 2004 betrug der Wert bereits 31,1 Prozent, die jüngste Befragung ergab eine Rate von 28,3 Prozent.

Dass Polizeibeamte in diesem Zusammenhang nicht nur Broschüren vor Diskotheken verteilen und vor der Gefahr des Drogenkonsums warnen, sondern auch verschärft junge Autofahrer kontrollieren, ist die zweite Seite derselben Medaille. Dabei geht es nicht um Schikane, sondern darum, junge Menschen von einem gefährlichen Weg abzubringen. 600 000 Menschen mit einem problematischen Cannabiskonsum bundesweit sind eine deutliche Zahl.

Darüber sollte allerdings niemand aus dem Blick verlieren, dass geschätzt eine halbe Million Jugendliche bereits alkoholabhängig ist. Und diese Droge ist auch für junge Leute immer noch problemlos im Supermarkt oder an der Tankstelle zu beschaffen.