Vor allem die Kinder- und Jugendarbeit braucht dauerhaft private Unterstützung

Barum/Hohnstorf. Auch im Kreis Lüneburg engagieren sich zunehmen Menschen über Stiftungen oder Spenden. So hat die Stadt Lüneburg bereits 2005 zahlreiche historische Stiftungen unter dem Dach der Lüneburger Bürgerstiftung zusammen gefasst. In diesem Jahr fördert sie die Seniorenbegegnungsstätte Parlü sowie die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes oder die Initiative "Lichtblick", die Trauerarbeit mit Kinder leistet.

Ein weiteres Beispiel sind Helma und Adolf Pottek aus Barum, die sich vor allem im Bereich der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit einbringen. Dazu haben sie eigens die Graf von Zinzendorf-Pottek-Stiftung gegründet.

Unlängst überreichten die Potteks einen Scheck über 10 000 Euro an die Freie Evangelische Gemeinde in der Stadtkoppel. Im vergangenen Jahr schüttete die Stiftung 10 000 Euro für die evangelische Jugendarbeit an die St. Stephanus-Gemeinde in Kaltenmoor aus. 2008 kam der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) in den Genuss der Finanzspritze von ebenfalls 10 000 Euro.

Mit dem Stiftungsgeld und Spenden aus anderen Quellen gestalteten die Mitglieder der Lüneburger Jugendorganisation ein Jugendcafé im Stadtzentrum, einen Treffpunkt für 15- bis 25-Jährige.

Die Potteks aus Barum wollten ursprünglich in Lüneburg eine christliche Schule gründen. Die Pläne gehen zurück bis in die 70er Jahre. "Eine Schule, ein Kindertagesstätte und ein Pflegeheim wollten wir ursprünglich in Radbruch errichten", sagt Adolf Pottek.

Der Initiative scheiterte, doch sind Potteks weiterhin davon überzeugt, dass viele Menschen eine christliche Schule für Lüneburg begrüßen würden. Wobei das Ehepaar Pottek gern eine christliche Schule sähe, die keinerlei Konfession bevorzugt.

Potteks Stiftung hat eindeutig christlichen Hintergrund, den der Gründer klar gegen einen von ihm beobachteten Werteverfall in der Gesellschaft setzt. Sei 2007 ist der ursprüngliche Zweck der Stiftung, eine christliche Schule, erweitert worden zur allgemeinen Förderung christlicher Jugendarbeit im Lüneburger Raum.

Ein anderes Konzept verfolgt der Hohnstorfer Bürgermeister Jens Kaidas. Seit Jahren organisiert Kaidas sehr publikumswirksam die Eiswette. Gewettet wird, ob die Elbe zu einem bestimmten Zeitpunkt im Winter zugefroren ist oder fließt. Mit den jeweiligen Überschüssen aus der Eiswette unterstützt die Gemeinde sozial Zwecke im Kinder- und Jugendbebreich.

700 Euro Überschuss an Wettgeldern verteilte Jens Kaidas unlängst an örtliche Vereine und Einrichtungen: Jeweils 100 Euro erhielten der Jugendtreff, der Kindergarten, die Grundschule, die evangelische Kirchengemeinde und die Jugendfeuerwehr. 200 Euro gingen an den TuS Hohnstorf.

Während die Kirchengemeinde den Zuschuss für die Konfirmanden-Freizeit nutzt und die Jugendfeuerwehr eine Fahrt in den Harz unterstützt, wird der Kindergarten neue Spiele anschaffen. Der Jugendtreff will im Sommer zu einer Ostseefreizeit aufbrechen. Das Geld aus der Eiswette macht es möglich, dass eine als Rettungsschwimmer ausgebildete Begleitperson mitfahren kann.