In früherer Zeit waren Flüsse wichtige Handelswege. Der Gütertransport ging schneller und es war auch sicherer als auf der Straße. Das galt sogar für eher kleine Flüsse wie die Ilmenau.

Heute ist der wirtschaftliche Nutzen des flachen Gewässers gering. Deshalb ist es nur zu begrüßen, wenn das Wasser- und Schifffahrtsamt mit Hilfe einer Machbarkeitsstudie feststellen will, was auf der Ilmenau noch geht.

Mit dieser Studie will der Bund zugleich herausfinden, ob es irgendein Argument gibt, warum er in Zukunft noch für diesen Fluss zuständig sein soll. Das zu ändern, ist der wahre Hintergrund der anstehenden Untersuchung. Denn wer zuständig ist, muss auch zahlen. Zum Beispiel 25 Millionen Euro für die Sanierung maroder Schleusen. Oder eine nicht näher bezifferte Summe für das Ausbaggern der Ilmenau.

Dass Lüneburgs Oberbürgermeister die Zuständigkeiten so belassen möchte, wie sie sind, liegt auf der Hand. Denn die Stadt ist mindestens so klamm wie der Bund. Und die Herstellung der Schiffbarkeit zu touristischen Zwecken darf der Stadt keine großen Summen wert sein.

So kann es bei der Machbarkeitsstudie eigentlich nur darum gehen, den Status quo der Ilmenau festzuschreiben. Und der lautet: Ein beschauliches Flüsschen, schön anzusehen und mit beachtlichem Wert für Natur- und Landschaftsschutz. Nicht mehr - aber auch nicht weniger.