Zukunftskonzept der Landesnah: Die Verkehrsgesellschaft sieht modernere Züge, die häufiger fahren vor und will Zusatzpersonal beschäftigen.

Lüneburg. Moderne Züge, die häufiger als bisher fahren, mehr Haltestellen und mehr Personal - das sind die Vorgaben, die die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Hannover für den Personenverkehr auf der Schiene bis zum Jahr 2017 durchsetzen will.

Auf der Regionalkonferenz der LNVG in Lüneburg stellte die Gesellschaft ihr Zukunftskonzept für Nordostniedersachsen vor.

Die Planung und Finanzierung eines 3000 Kilometer langen Schienennetzes in Niedersachsen ist Aufgabe der LNVG. "Die Gesellschaft gehört zu 100 Prozent dem Land und arbeitet als GmbH. Sie untersteht der Aufsicht des Wirtschaftsministeriums", sagt Kerstin Heinemann, Presssprecherin der LNVG. Zu den Aufgaben der LNVG gehört auch die Ausgestaltung der Verträge mit den Eisenbahnunternehmen, die die Personenbeförderung in der Fläche übernehmen.

Das neue Nahverkehrskonzept der LNVG soll Verbesserungen vor allem im so genannten Hanse-Netz bringen. "Das Hanse-Netz umfasst alle Schienen-Nahverkehrslinien zwischen Bremen, Hamburg und Uelzen", sagt Kerstin Heinemann.

Den Zuschlag für die Personenbeförderung auf diesen Strecken erhielt vor kurzem die Metronom Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Uelzen. Anteile der Metronom GmbH will jetzt die Deutsche Bahn erwerben: "Wenn Anteile des Metronom in neue Hände gehen, ändert das nichts an der Rechtslage. Die Verträge mit der Metronom-Gesellschaft stehen und haben auch für einen Erwerber Gültigkeit", sagt Kerstin Heinemann.

Auf folgende Neuerungen dürfen die Pendler rund um Hamburg ab Dezember 2010 hoffen: Eine neue durchgehende Linie soll es zwischen Bremen-Hauptbahnhof und Hamburg-Hauptbahnhof geben. Dadurch wird eine stündliche Direktverbindung von Sottrum, Ottersberg und Sagehorn nach Hamburg Hauptbahnhof entstehen. Alle Haltestellen sollen mit modernen Doppelstockzügen bedient werden.

Das Zugangebot zwischen Hamburg und Uelzen sowie zwischen Hamburg und Bremen soll ausgedehnt werden. Eine bessere Anbindung soll es auch ab Dezember 2011 für die Strecke Lüneburg-Dannenberg sowie für die Heidebahn nach Hannover geben.

"Im Gebiet der LNVG werden in den nächsten Jahren rund acht Prozent mehr Züge fahren", sagt dazu Joachim Menn, Sprecher der Geschäftsführung der LNVG. Auf Verbesserungen setzt die LNVG auch bei der Modernisierung der Fahrzeuge. "Wir haben große Anstrengungen zur Erneuerung unseres Fahrzeugparks unternommen", sagt Menn. Seit 1996 hat die LNVG 900 Millionen Euro in ihre Fahrzeuge investiert, die an die Eisenbahngesellschaften zum Betrieb der Streckennetze vermietet werden.

Ein weiterer Fortschritt soll den Bahnreisenden das Leben leichter machen: Mehr Zugpersonal als bisher wird die Reisen begleiten. In den Express-Zügen sollen über den ganzen Tag hinweg Zugbegleiter an Bord sein. Auf den übrigen Regionallinien wird Servicepersonal in mindestens 40 Prozent aller Züge mitfahren. In Ballungsräumen wie im Raum Hamburg ist darüber hinaus ab 20 oder 21 Uhr in allen Zügen mehr Personal vorgesehen.