Wentorf. Die umfangreichen Fällarbeiten haben Anwohner empört: Wie die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein den Kahlschlag begründet.

Die Spuren der umfangreichen Fällarbeiten in der Wentorfer Lohe in den vergangenen Wochen sind kaum zu übersehen. Große Schneisen haben Waldarbeiter mit schwerem Gerät in das Naturerbe geschlagen. Der Eigentümer des Naherholungsgebietes mit besonderem Schutzwert, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, begründet die Forstarbeiten mit liegen gebliebenen Aufräumarbeiten.

Zwei Herbststürme haben im vergangenen Jahr im 240 Hektar großen Stiftungsland Wentorfer Lohe gewütet. So stark, dass der Förster mit den Aufräumarbeiten nicht hinterherkam. Diese mussten zu Beginn der Brut- und Setzzeit ausgesetzt werden und wurden im Oktober wieder aufgenommen.

Wentorfer Lohe: Stiftung lädt zum Informations-Spaziergang ein

Allerdings in einem so umfangreichen Ausmaß, dass Anwohner empört reagierten. Sie vermuteten hinter den Fällungen von 2000 Bäumen – vornehmlich Fichten – mehr Profitgier als Waldpflege und wandten sich an unsere Zeitung. Wentorfs Stadtjäger Günther Esther sorgt sich nach dem Kahlschlag zudem um die Wildtiere in der Lohe, denen wichtige Rückzugsorte genommen wurden.

Die Stiftung reagiert nun auf die Sorgen und Kritik und lädt Interessierte für Mittwoch, 9. November, zu einem Informations-Spaziergang durch die Lohe ein. Von 15.30 Uhr an wollen Bernd Struwe-Juhl, Flächenmanager bei der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, und Förster Martin Schnipkoweit von Silvaconcept, dem Forst-Dienstleister der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, das weitere Vorgehen beim Umbau der Lohe vom Fichtenforst zum heimischen Laubmischwald erläutern.

Laut Stiftung soll noch in diesem Winter das Naturerbe Lohe mit heimischen Laubbäumen wie Buche und Stileiche aufgeforstet werden. Treffpunkt für den gut einstündigen Spaziergang ist der Parkplatz An der Lohe 6 in Wentorf.