Basthorst. 140 Aussteller bieten an vier Tagen ihre Produkte an. In idyllischem Gutshofambiente lässt es wunderbar bummeln und stöbern.

Kunst, Kunsthandwerk und Accessoires für die Gartensaison gibt es am letzten Aprilwochenende auf Gut Basthorst beim Frühjahrsmarkt unter dem Titel „LebensArt“. Weil in diesem Jahr der 1. Mai auf einen Montag fällt, erstreckt sich die Messe mit mehr als 140 Ausstellern sogar über vier Tage.

Die Märkte im Frühjahr und Herbst sind neben dem Weihnachtsmarkt an den Wochenenden vor dem Heiligabend die Großveranstaltungen auf dem historischen Gutshofensemble. „Wir organisieren in diesem Jahr alle drei Märkte, nachdem wir im vergangenen Jahr den Weihnachtsmarkt nur begleitet haben“, sagt Finn Myrau von der Lübecker Home & Garden Event GmbH. Die Basthorsterin Christa Seibt, die zuvor die Märkte für die Gutsbesitzer Enno von Ruffin und Tochter Milana organisiert hatte, ist jedoch weiterhin als Beraterin dabei. 30 neue Aussteller hat die Agentur, die bundesweit von Lübeck bis Pirmasens die Märkte organisiert.

Das historische Gutsensemble mit seinen zahlreichen alten Scheuen und Gebäuden ist Schauplatz des Frühjahrsmarktes LebensArt.
Das historische Gutsensemble mit seinen zahlreichen alten Scheuen und Gebäuden ist Schauplatz des Frühjahrsmarktes LebensArt. © NEWS & ART | Carsten Neff

Gut Basthorst mit vielen Angebote von jungen Start-ups

Darunter sind auch 25 neue Kunsthandwerker, freut sich Organisatorin Ulla Hiltafski: „Den Lockdown während der Corona-Zeit haben offenbar viele genutzt, um sich neu zu orientieren. Wir erleben auf unseren Märkten, dass es wieder mehr Kunsthandwerker gibt.“ Dabei handelt es sich jedoch nicht um klassisches Kunsthandwerk mit Schmiede-, Glas- oder Holzarbeiten, sondern um junge Start-ups wie das Hamburger Label „Hamburger Deern“ oder „Wichtelstories“ – ebenfalls aus der Hansestadt. Bei „Hamburger Deern“ gibt es moderne Bekleidung, die „Wichtelstories“ bieten handgemalte Karten an. Ebenfalls dabei ist Möllnerin Joanna Dittmann, die unter dem Namen „Jojo’s Sternentraum“ Kinderbekleidung und Accessoires anbietet.

Daneben präsentieren in und zwischen Haferscheune, Schaf-, Kuh- und Pferdestall Aussteller Tischwäsche, Kerzen, Decken, Kissen und Möbel, darunter auch Outdoormöbel sowie Pflanzen und Stauden, Grills und Kamine, Gartenfackeln und Feuerstellen. Wer nach dem Stöbern Hunger verspürt, kann unter Spezialitäten aus dem Holzofen, Kräuterbroten, Flammlachs und Flammkuchen auswählen, die es wahlweise auch in einer vegetarischen oder veganen Variante gibt. Zum Mitnehmen nach Hause werden Pestos, Öle, Gewürze und Tees sowie Lakritz aus Schweden und Käse aus Österreich angeboten, dazu Weine und Spirituosen.

Künstlergruppe SevenArt zeigt ihre Werke

In einem Ausstellungsraum des Pferdestalls zeigt die Künstlergruppe SevenArt ihre Werke, die vor vier Jahren auf Basthorst gegründet wurde. „Ich hatte damals einen so großen Ausstellungsraum für meine Arbeiten, dass ich weitere Künstler eingeladen habe“, erinnert sich die Reinbeker Künstlerin Claudia Koopmann.

Die wenigsten der sieben Künstler kannten sich persönlich, doch sie harmonierten so gut, dass sie sich wenige Wochen nach der Schau erneut auf dem Gut trafen und die Künstlergruppe SevenArt gründeten. Neben Koopmann gehören die Artlenburgerin Sieglinde Hartmann (Rostmalerei), der Hamburger Grafiker Hans-Jürgen Laban, die Geesthachterin Christiane Leptien, die gebürtige Iranerin Leila Nik, Grafiker Horst Schulz alias „Hoschek“ aus Geesthacht und die Trittauerin Janis Walzel zur Gruppe.

Wer bei Künstlern, Kunsthandwerkern oder den anderen Ständen fündig wird, kann an den Markttagen einen ganz besonderen Service nutzen: Nach dem Kauf werden große oder kleine Waren von den Verkäufern zu einem Zelt am Parkplatz gebracht. Nach ihrem Marktbesuch können die Besucher dort vorfahren und ihren Einkauf einladen. Was es nicht mehr gibt, sind die Shuttlebusse, die über die Autobahn 24 direkt aus Hamburg nach Basthorst fuhren. „Wir haben während der Corona-Zeit ein dickes Minus mit diesem Angebot eingefahren, weil da niemand Bus fahren wollte“, so Enno von Ruffin. Ob der Busshuttle eines Tages wiederbelebt wird, ließ der Seniorchef des Gutsbetriebs offen.

Gut Basthorst bietet Online-Buchung für Eintrittskarten

Etwas anderes ist aber aus der Corona-Zeit übernommen worden: die Online-Buchung. „Da hat sich seit 2020 unfassbar viel getan“, sagt Ulla Hiltafski. Wurden zuvor die Tickets zu fast 100 Prozent an der Tageskasse verkauft, sind es mittlerweile nur noch etwa 40 Prozent. „60 Prozent buchen ihre Tickets online und das quer durch alle Altersschichten“, so die Markt-Organisatorin. Das gilt auch für die Markthändler: Viele bieten mittlerweile eine Bezahlung per EC-Karte an.

„Die Datenverbindung ist auf Gut Basthorst kein Problem“, sagt Hiltafski. Wer allerdings in bar bezahlen will, sollte wissen: Die nächsten Geldautomaten befinden sich in Schwarzenbek oder Trittau. Geöffnet ist der Frühjahrsmarkt vom 28. April bis 1. Mai täglich von 10 bis 18 Uhr. Onlinetickets gibt es im Internet unter www.lebensart-basthorst.de. Sie kosten 9 Euro, an der Tageskasse 10 Euro. Für Schüler, Studenten und Rentner gibt es eine Ermäßigung, Kinder bis 15 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen haben freien Eintritt.

Der Reit- und Fahrverein Schwarzenbek lädt am letzten Juli-Wochenende wieder zu einem Springturnier aufs Gut ein.
Der Reit- und Fahrverein Schwarzenbek lädt am letzten Juli-Wochenende wieder zu einem Springturnier aufs Gut ein. © Bergedorf | Gitta Frey, Reit- und Fahrverein Schwarzenbek

Musik im Rosengarten und Reitturnier

Vom 30. September bis 3. Oktober folgt dann die Herbstmesse LebensArt, der Weihnachtsmarkt beginnt bereit am 24. November mit einem vorweihnachtlichen Basar und wird an drei Adventswochenenden fortgesetzt. Dazu kommen jede Menge weitere Veranstaltungen: Am 18. Juni laden die Möhnsener Musikanten zur ihrem großen Sommerkonzert ein, eine Woche später gibt es ein Konzert mit den Hits von Simon & Garfunkel (25. Juni) und am 20. August die Oper Nabucco.

Nach drei Jahren Pause lädt der Reit- und Fahrverein Schwarzenbek vom 28. bis 30. Juli wieder zu einem Springturnier auf das Gut ein. Poloturniere, die vor der Pandemie regelmäßig auf dem Gut zu Gast waren, gibt es aktuell keine. Dafür aber eine Musikreihe, die von Carolin Broosch und Milana Ruffin während der Corona-Zeit unter dem Motto „Musik ist systemrelevant“ gegründet wurde. „Wir haben jetzt keine Beschränkungen mehr, überlegen daher, sie in Musik im Rosengarten umzubenennen“, so Ruffin. Die Reihe soll bereits während des Frühjahrsmarktes starten. Bis zum Herbst sollen dann im Garten der Gastwirtschaft immer sonntags wieder Künstler gegen eine Hutgage auftreten.