Schwarzenbek. Die FWS fordert, beschlossene Großprojekte zu beschleunigen. Was den Politikern sonst noch auf den Nägeln brennt.

„Frischer Wind für Schwarzenbek“: Mit diesem Slogan wirbt die Wählergemeinschaft FWS (Freie Wähler Schwarzenbek) um Stimmen bei der Kommunalwahl. Sie nutzt dabei die Buchstabenkombination ihres Eigennamens, um daraus diese Kernaussage zu treffen. Wer jetzt im Wahlprogramm einen bunten Strauß neuer Ideen erwartet, wird eher enttäuscht. Im Kern geht es der kleinen Schar von zehn aktiven Mitgliedern bei dem „frischen Wind“ in allererster Linie darum, bereits beschlossene Großprojekte zu beschleunigen, viele – zum Teil seit fünf Jahren laufende – kleinere Vorhaben voranzutreiben und neue Impulse für die großen Probleme wie den Ärztemangel, Stadtmarketing und Wohnungsbau zu geben.

Wählergemeinschaft will „endlich einmal etwas umsetzen“

„Wir wollen nicht in Aktionismus verfallen und weitere neue Themen anschieben, wenn sich so viele Probleme vor uns anstauen. Es muss jetzt darum gehen, die großen Vorhaben zu priorisieren und endlich einmal etwas umzusetzen. Wir müssen damit aufhören, Luftschlösser zu bauen“, sagt Spitzenkandidat Bernhard Böttel.

Der Fraktionschef der Wählergemeinschaft steht auf Listenplatz 1. Gefolgt von Thomas Lonsert, dem Schwiegersohn des FWS-Gründers Eberhard Schröder und selbst fast schon Urgestein in der Wählergemeinschaft. Neu dabei und auf dem Erfolg versprechenden Listenplatz 3 kandidiert Katja Estel. Sie ist über die Elternarbeit in der Kita und der Grundschule zur Politik gekommen, als es vor einigen Jahren die großen Diskussionen über die hohen Kita-Gebühren und die Raumnot in den Schulen gab. Letztlich hat sich die Schwarzenbekerin für eine Mitarbeit in der FWS entschieden und wird mit ziemlicher Sicherheit in der nächsten Stadtvertretung dabei sein.

Neubau der Feuerwehr ist bisher lediglich in der Planungsphase

„Wir bekommen regelmäßig in den Ausschüssen und in der Stadtvertretung Durchführungsberichte von der Verwaltung. Die Listen werden immer länger, teilweise sind die Projekte bereits 2018 begonnen worden. Erledigt ist davon längst nicht alles. Das dauert einfach zu lange“, moniert FWS-Stadtvertreter Michael Jagusch.

Wichtig ist den Mitgliedern der Wählergemeinschaft aber vor allem, dass die großen Projekte, die viele Millionen Euro kosten werden, zügig vorankommen. Denn bislang sind sowohl der Neubau der Feuerwehr als auch die Neubauten für die beiden Grundschulen und der Bau von zwei neuen Kitas lediglich in der Planungsphase. Am weitesten ist der Neubau der Feuerwache. Es gibt bereits ein Grundstück auf den Müssener Wiesen, Baurecht wird gerade geschaffen. „Aber obwohl der Raumbedarf da ist und Feuerwehr eine Pflichtaufgabe ist, gibt es noch nicht einmal einen Architektenentwurf. Da müssen wir Gas geben. Die Projekt steht bei uns auf Platz Eins der Prioritätenliste“, betont Böttel.

Freie Wähler Schwarzenbek sind für die Schaffung eines Ärztezentrums

„Ebenso wichtig sind uns die neuen Schulen und die Kitas, die dringend gebaut werden müssen. Das rangiert bei uns auf Platz Zwei und diese Projekte wollen wir forcieren. Wir müssen endlich einmal etwas zu Ende bringen und unsere Infrastruktur ausbauen“, ergänzt Lena Kaspers, die auf Listenplatz fünf kandidiert und mit viel Glück auf einen Einzug in die Stadtvertretung hoffen kann. Aktuell hat die FWS vier Mandate in der Stadtvertretung. Bei der Kommunalwahl im Jahr 2018 kam sie auf 14,2 Prozent und wurde viertstärkste Kraft hinter CDU (30,5 %), SPD (28,6 %) und Grünen (16,9 %). Lediglich die FDP (9,9 %) kam auf weniger Stimmen. Am 14. Mai wird neben den bisherigen Bewerbern erstmals auch noch die AfD antreten.

Neben diesen Kernthemen tritt die FWS auch für die Schaffung eines Ärztezentrums ein. Ein zentrumsnaher Standort dafür könnte nach Ansicht von Böttel die alte Realschule sein. Eine Herzensangelegenheit von Thomas Lonsert ist die Beseitigung des rutschgefährlichen Pflasters auf den Gehwegen und dem alten Markt. Schon der Seniorenbeirat hatte in der Vergangenheit wiederholt moniert, dass die dunkelroten Steine bei Regen gefährlich glatt werden. Im Zuge der geplanten Verkehrsberuhigung und Umgestaltung der Innenstadt – Stichwort ISEK (Integriertes Stadtentwicklungskonzept) könnte Bewegung in dieses Thema kommen.