Gülzow. Ende 2022 hatte sich die Bühne Gülzow aufgelöst. Jetzt gab es eine Ehrung für zwei langjährige Mitglieder, die hinter den Kulissen wirkten.

Wenn im Saal der Beifall der begeisterten Zuschauer erklang, standen sie nicht im Rampenlicht: Reiner Dochan und Gerd Lipkow. Doch die erfolgreichen Stücke der Bühne Gülzow basieren zum großen Teil auf ihrer Arbeit: Seit den 1970er-Jahren waren sie als Bühnenbauer für die Theaterspielgruppe aktiv. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden sie jetzt als Gülzower des Jahres ausgezeichnet.

„Der Neujahrsempfang in Gülzow ist traditionell der Anlass, den Gemeinsinn, die Bereitschaft, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, in unserer Gemeinde zu würdigen“, erklärte Bürgermeister Wolfgang Schmahl die Zielsetzung der Auszeichnung, die seit den 1980-er Jahren vergeben wird. Einer dieser Engagierten ist Gerd Lipkow: Er erlebte im Jahr 1975 das 25-jährige Bestehen des Vereins und stieg ein. Seither kümmerte er sich um die Technik bei allen Veranstaltungen. Das Bühnenlicht und die Bühnentechnik waren seine Leidenschaft. „Während früher die Mikrofone einzeln verkabelt wurden, kümmerte sich Gerd schon frühzeitig um Funkmikrofone, erwarb Lizenzen für Frequenzen, damit die Veranstaltungen rausch- und knisterfrei über die Bühne gehen konnten“, so Schmahl in seiner Laudatio.

Auszeichnung für anspruchsvolles Laientheater

Reiner Dochan war 16 Jahre alt, als ihn im Jahr 1965 ein Nachbar mit zur Theaterprobe nahm. Das Theater faszinierte in so sehr, dass er erste Rollen spielte. Dann entdeckte der den Bühnenbau als seine Passion. Auch als er 1972 nach Lauenburg zog, blieb er dabei, entwarf anspruchsvolle Bühnenbilder für Musicals, heitere und ernste Stücke wie „Biedermann und die Brandstifter“. Durch Lehrgänge beim Landesverband der Amateurtheater war er stets auf dem neuesten Stand. Als die Bühne 2018 von der Schützenhalle in den Markttreff umzog, waren das handwerkliches Geschick der beiden Mitglieder erneut gefragt – leider vergeblich. Wegen Brandschutzauflagen mussten die Laiendarsteller den Saal wieder räumen und lösten, entnervt von zahlreichen Spielabsagen aufgrund der Corona-Pandemie, im vergangenen Jahr den Verein auf.