Gülzow. Gut sichtbar präsentieren sich die Retter in neuer Kleidung. Und es gab weitere positive Nachrichten auf dem Neujahrsempfang.

„Drei außergewöhnliche Jahre liegen hinter uns. Das hat unsere Planungen für die Ortskernentwicklung zurückgeworfen, weil keine Bürgerbeteiligungen möglich waren“, sagte Bürgermeister Wolfgang Schmahl beim Neujahrsempfang in der Schützenhalle. Doch ansonsten gibt es positive Nachrichten. Der Haushalt des Dorfes ist ausgeglichen, die alten Betonwasserleitungen im Ortskern wurden erneuert.

Auch bei der Feuerwehr gibt es Veränderungen: Roberto Katz folgte auf Jörg-Peter Friedrichsen, der nach 21 Jahren vom Amt des stellvertretenden Wehrführers zurücktrat. Feuerwehrmann des Jahres wurde Thies Töbermann. Er hat Lehrgänge zum Sanitäter, Truppführer, Atemschutz, technische Hilfeleistung absolviert und ist derzeit stellvertretender Gerätewart. Töbermann ist 2018 in die Freiwillige Feuerwehr Gülzow eingetreten und hat sich besonders bei dem Thema neue Einsatzkleidung der Feuerwehr engagiert.

Neues Fahrzeug für die 60 Retter der Gemeinde Gülzow ist bestellt

„Wir haben einen neuen Feuerwehrbedarfsplan aufgestellt und festgestellt, dass die Ausstattung mit Fahrzeugen nicht dem Stand der Technik entspricht. Deshalb hat die Gemeinde sich an einer Sammelausschreibung des Landes beteiligt und ein Feuerwehrfahrzeug HLF 10 bestellt“, so Schmahl. Das Fahrzeug soll im Herbst ausgeliefert werden. Dafür muss die Gemeinde allerdings einen Kredit in Höhe von 330.000 Euro aufnehmen.

Feuerwehrleute können auch Wagen aus Katastrophenschutz nutzen

„Glücklicherweise hat der Kreis Herzogtum Lauenburg der Gemeinde ein Katastrophenschutzfahrzeug zur Verfügung gestellt, das auch zu normalen Einsätzen mit ausrückt. Dieses Fahrzeug gehört dem Land, ist in Gülzow stationiert und wird von unserer Wehr bei normalen Einsätzen verwendet. Im Bedarfsfall werden Kameraden der Gülzower Feuerwehr mit diesem Fahrzeug zu Katastropheneinsätzen angefordert“, so Schmahl weiter.

Mit weithin sichtbaren gelben Helmen und neuer Einsatzkleidung wurden die 60 ehrenamtlichen Helfer im vergangenen Jahr ausgestattet. „Die neue Schutzkleidung bietet der Freiwilligen Feuerwehr jetzt den bestmöglichen Schutz bei ihrer gefährlichen Arbeit“, sagt der Dorfbürgermeister. 17 Jahre hat es gedauert, bis Gülzow wieder das Amtswehrfest ausrichten durfte. 17 Staffeln der Amtswehren und der befreundeten Wehren waren dabei. Bei bestem Sommerwetter gab es einen vielseitigen und anspruchsvollen Wettkampf-Parcours, den auch drei Jugendfeuerwehren bravourös absolvierten.

84 Kinder besuchen die evangelische Grundschule

Gut läuft es auch in der evangelischen Grundschule, die im August 2022 ihr zehnjähriges Bestehen feierte. Aktuell sind 84 Grundschulkinder angemeldet. Vor zwei Jahren hat die Gemeinde das Schulgebäude erworben und die Kita Löwenzahn konnte dort mit einziehen. So stellt Gülzow langfristig den Schulstandort sicher. „In nächster Zeit wird das Dach der Schule mit Photovoltaik-Panels belegt. Damit leisten wir – wie schon mit der Umrüstung der Straßenlaternen auf LED-Leuchtkörper und der nächtlichen Abschaltung der Beleuchtung – einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, so Schmahl.

„Seit fast zwei Jahren beschäftigen wir uns in der Gemeinde mit den Möglichkeiten, eine nachhaltige und zukunftsgerechte Wärmeversorgung aufzubauen. Der aktuelle Anstieg der Energiepreise macht deutlich, wie hohe Effizienzstandards und eine Wärmeversorgung auf Basis erneuerbarer Energien Haushalte vor Preisschwankungen und fossiler Abhängigkeit bewahren können. Gleichzeitig können wir auf diese Weise etwas für unser Klima tun und klimaschädliche Emissionen einsparen“, betont der Bürgermeister.

Anzahl der Interessenbekundungen nicht aus, um ein Nahwärmenetz zu betreiben

Um nun eine realistische Netzplanung auf stabile Füße zu stellen, ist es notwendig zu erfahren, welche Gebäude sich zu wettbewerbsfähigen Preisen an das Wärmenetz anschließen würden. Bisher reicht die Anzahl der Interessenbekundungen nicht aus, um wirtschaftlich ein Nahwärmenetz zu betreiben. Der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen, Energie und Digitalisierung wird sich kurzfristig mit dem weiteren Projektfortgang befassen.

Zufrieden ist Schmahl auch mit der Akzeptanz für den neuen Tante-Enso-Supermarkt im ehemaligen Markttreff an der der Hauptstraße 21. „Wir haben 400 Anteilseigner. Es kaufen aber noch mehr Menschen dort ein. Der Markt wird sehr gut angenommen. Wir brauchen so viele Kunden wie möglich, damit der Markt langfristig Bestand hat“, so Schmahl. „Ich finde, Gülzow ist jetzt gut aufgestellt, und wir werden es gemeinsam schaffen, Gülzow lebens- und liebenswert weiterzuentwickeln“, so sein Fazit.